Realty Income (WKN: 899744) überzeugt als Dividendenaristokrat sogar mit einer monatlichen Dividende. So weit, so gut, so bekannt. Allerdings habe ich über das vergangene Wochenende den Vorwurf gelesen, dass das Management mit einer nicht ganz förderlichen Wachstumsstrategie nicht gerade glänze.

Im Fokus stehe derzeit, die Umsätze und Funds from Operations zu erhöhen, aber nicht unbedingt das Wachstum auf Basis jeder einzelnen Aktie. Ob dieses Feedback wohl gerecht ist?

Fest steht jedenfalls, dass die Anzahl ausstehender Aktien deutlich verwässert worden ist. Waren es bei Realty Income im Jahre 2018 noch 303 Mio., so sind es 2020 bereits 361 Mio. gewesen. Im Jahr 2022 sind es laut finanzen.net inzwischen 660 Mio. Aktien! Größere Zukäufe finanziert mit der Ausgabe neuer Anteilsscheine hätten dazu geführt. Aber ist die Strategie so schlecht, wie sie ist? Der Blick aufs Detail lohnt jedenfalls!

Realty Income: Falsches Wachstum …?!

Generell gilt, dass es eine signifikante Verwässerung der Aktien gegeben hat. Insofern greift die Kritik in Teilen, dass sich das Management beim Investieren bei den Investoren bediente. Verwässerungen führen dazu, dass jede Aktie einen kleineren Anteil am Unternehmen und damit weniger Wert verbrieft. Bei Realty Income ist das jedoch nur bedingt der Fall.

Mit den Verwässerungen hat Realty Income deutlich in Wachstum investiert. Die Umsatzerlöse wuchsen im gleichen Zeitraum von 1,32 Mrd. US-Dollar in 2018 auf 3,34 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr. Mit einer verdoppelten Basis ausstehender Aktien hat sich das Umsatzpotenzial sogar mehr als verdoppelt. Oder, anders gesagt: Es hat Wachstum auf Basis jeder einzelnen Aktie gegeben. Uff!

Dieses Feedback können wir auch mit Blick auf die wesentlichen Ergebniszahlen zurückkoppeln. Die Funds from Operations (FFO) wuchsen bis auf 664 Mio. US-Dollar in absoluten Zahlen. In den vergangenen Jahren wuchsen die Funds from Operations je Aktie zudem bis auf ca. einen US-Dollar je Quartal. Übrigens: Mit zuletzt ca. 10 % Wachstum bei den FFO je Aktie können wir definitiv sagen: Es hat Zuwächse auf Basis jeder einzelnen Aktie gegeben.

Die Strategie von Realty Income basiert daher in Teilen auf Verwässerungen. Aber der springende Punkt ist: Solange es sich nicht nur in absoluten Zahlen, sondern vom Ergebnis her bei jedem einzelnen Anteilsschein verbessert, ist die Strategie für mich aufgegangen.

Was wären die Alternativen …?!

Fragen sollten sich Investoren von Realty Income außerdem, was die Alternativen wären. Klar, eine monatliche Dividende hätte es auch mit dem Bestandsportfolio gegeben. Die Investitionen in weiteres Wachstum sicherten jedoch auch das Dividendenwachstum. Sie nicht zu tätigen wäre daher eine potenzielle Option gewesen. Aber für mich die schlechtere.

Die zweite Alternative wäre, das Wachstum mit Fremdmitteln zu finanzieren. Dann sähe heute jedoch die bilanzielle Situation ganz anders und bedeutend schlechter aus. Wir alle kennen vermutlich REITs, die aufgrund einer hohen Verschuldung in Zeiten steigender Zinsen abgestraft werden. Auch das wäre für die Wertentwicklung daher vermutlich nicht ideal.

Insofern glaube ich sagen zu können: Realty Income hat in der Vergangenheit die richtige Strategie gewählt. Zwar ist die Anzahl ausstehender Aktien ordentlich verwässert. Aber auch das Portfolio wuchs zuletzt auf über 12.000 Einheiten. Alles in allem: Es gab Ergebniswachstum und Dividendenwachstum, und das aus einer nachhaltigen operativen Situation heraus. Was wollen wir eigentlich mehr …?

Der Artikel Monatliche Dividende & mehr: Nein, Dividendenaristokrat Realty Income hat kein „falsches“ Wachstum! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Vincent besitzt Aktien von Realty Income. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.

Aktienwelt360 2023

Autor: Vincent Uhr, Investmentanalyst


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