Es gibt mehrere Gründe, warum Hersteller von Luxusautos an der Börse höher bewertet werden als Hersteller von Mittelklassefahrzeugen. Zum einen liegt dies an der Profitabilität. Denn logischerweise kann man die Preise für ein Fahrzeug, das im Verkauf 200.000 Euro kostet, leichter erhöhen als bei einem Auto um 20.000 Euro.

Doch auch Eigenschaften wie eine hohe Kundenbindung und hohes Prestige trägt zu einer höheren Bewertung an den Finanzmärkten bei. Der wichtigste Grund ist aus meiner Sicht jedoch die Unabhängigkeit von konjunkturellen Zyklen. Denn wer sich in konjunkturellen Hochphasen einen Ferrari leisten kann, wird sich diesen Genuss vermutlich auch in einer Rezession leisten können. Bei Autobauern wie Volkswagen oder Stellantis sieht das schon wieder ganz anders aus.

Diese Vorteile bezahlen Anleger durch ein höheres KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis). Dennoch bin ich nicht bereit x-beliebige Unternehmensbewertungen zu kaufen. Daher sollte man die Aktien von Ferrari (WKN: A2ACKK) und Porsche (WKN: PAG911) genau unter die Lupe nehmen.

Profitabilität & Bewertung im Vergleich

Hinsichtlich der Profitabilität ist die Entscheidung klar. Denn mit einer operativen Marge von 27 % im ersten Quartal 2023 wird Ferrari nur von Lamborghini geschlagen (35,7 %). Doch auch Porsche muss sich mit einer Marge von 18,2 % im Vergleich zu Herstellern aus dem Mittelklassesegment nicht verstecken.

Der Unterschied schlägt sich zweifelsohne auf die Bewertung nieder. Denn mit einem geschätzten KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) für das laufende Geschäftsjahr von 44,5 liegt die Unternehmensbewertung deutlich über jener von Porsche (Stand: 22.07.2023, maßgeblich für alle Kennzahlen). Denn der Sportwagenhersteller aus Deutschland ist mit einem KGV von 18,9 um einiges günstiger zu haben.

Unternehmenswachstum

Dennoch sollte man das KGV nicht ausschließlich zur Entscheidung zwischen zwei Aktien heranziehen. Denn wäre das zukünftig erwartete Wachstum von Ferrari um einiges höher als jenes von Porsche, wäre der höhere Preis unter Umständen zu rechtfertigen.

So wird bei Porsche aktuell erwartet, dass der Gewinn je Aktie im Jahr 2024 um 7,5  % und im Jahr 2025 um 6,5 % steigen wird. Bei Ferrari wird in diesen Perioden hingegen ein Gewinnwachstum von 14,5 % bzw. 10,0 % erwartet. Somit steht die höhere Unternehmensbewertung Ferraris zumindest im Einklang mit einem höheren Gewinnwachstum.

Einzig das Ausmaß der höheren Bewertung steht somit zur Diskussion. Eine Kennzahl, die zu einer Entscheidung führen kann, ist das Price/Earnings-Growth-Ratio. Somit wird das KGV durch das erwartete Gewinnwachstum dividiert. Dies ergibt für Porsche Kennzahlen von 2,5 und 2,9 und für Ferrari von 3,1 und 4,5. Somit würde die Bewertung in Bezug auf das Unternehmenswachstum für Porsche sprechen.

Fazit

Aus meiner Sicht ist die Entscheidung für die Aktie von Porsche klar. Denn mit einer niedrigeren Bewertung sollte auch das Risiko etwaiger Rücksetzer geringer sein. Nichtsdestotrotz halte ich beide Unternehmen für ambitioniert bewertet. Sollte man sich für eine Investition in einen Premium-Autobauer interessieren, gibt es zweifelsohne attraktivere Optionen. So viel sei gesagt, dabei handelt es sich nicht um Tesla.

Der Artikel Porsche oder Ferrari? Für diesen Luxus-Autobauer würde ich mich entscheiden! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Sichere dir deinen Anteil am 1,83 Billionen (!) US-Dollar-Markt: 3 Aktien, um mit der Digitalisierung ein Vermögen zu machen

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten: Obwohl viele Growth-Aktien gecrasht sind, hat das Wachstum bei echten Innovatoren nicht aufgehört. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich seinen Anteil an diesem Markt zu sichern, der für die Wirtschaft einen Benefit von bis zu 1,83 Billionen (!) US-Dollar generieren kann. Aktienwelt360 hat die drei Namen parat, die sich weitsichtige Investoren jetzt günstig ansehen.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Michael besitzt Aktien von Volkswagen. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.

Aktienwelt360 2023

Autor: Michael Grünauer, Investmentanalyst


Jetzt den vollständigen Artikel lesen