Des einen Leid, des anderen Freud: Nachdem bekannt wurde, dass die Regierung Chiles die Lithiumindustrie des südamerikanischen Landess unter staatliche Kontrolle bringen will, brachen die Kurse von Unternehmen, insbesondere der Produzenten, die dort vertreten sind, deutlich ein. Australische Lithiumgesellschaften mit Projekten bzw. Minen auf dem fünften Kontinent verzeichneten hingegen teils deutliche Kursgewinne. Allerdings gerieten auch Firmen mit Lithiumprojekten in anderen südamerikanischen Ländern unter Druck, da Sorgen aufkamen, diese könnte Chiles Beispiel folgen.

Zu den Gewinner der jüngsten Entwicklungen gehört auf jeden Fall der australische Produzent Pilbara Minerals (WKN A0YGCV). Andere australische Lithiumgesellschaften, die sich zu Wochenbeginn positiv entwickelten, waren Mineral Resources (WKN A0J36A), Liontown Resources (WKN A0LFDX) und Core Lithium (WKN A0YJ93).

Gabriel Boric, der chilenische Präsident, hatte letzte Woche erklärt, dass der zweitgrößte Lithiumproduzent der Welt – nach Australien – in Zukunft die Mehrheit an allen Lithiumprojekten halten werde und dann Partnerschaften mit den Bergbaugesellschaften eingehe. Diese Entscheidung, so Beobachter, könnte dazu führen, dass weniger Investitionen nach Chile fließen, was wahrscheinlich leicht positive Auswirkungen auf den Lithiumsektor insgesamt haben und dazu führen könnte, dass die Majors der Branche einen größeren Teil ihrer Investitionen außerhalb Chiles tätigen. Zum Beispiel eben in Australien, wo das regulatorische Umfeld im Vergleich erheblich sicherer und stabiler ist.

Da viele Anleger aber auch das Umfeld in anderen südamerikanischen Ländern als relativ unsicher betrachten, verloren auch australische Lithiumgesellschaften mit Projekten in Argentinien an Wert. Dazu gehören zum Beispiel der Allkem-Konzern (WKN A3C8Z7), der dort die Olaroz-Mine betreibt, aber auch Firmen wie Lake Resources (WKN A3C8Z7), Argosy Minerals (WKN 215419) oder Galan Lithium (WKN A2N4CD).

Diese Nationalisierungstendenzen entwickeln sich aber auch zum Problem für die Elektromobilhersteller, die sich anstrengen müssen, um sich sichere Quellen für die benötigten Batterierohstoffe zu sichern, da eine wachsende Zahl von Ländern darauf aus ist, die eigenen Rohstoffvorkommen zu schützen.

Lithiumpreisentwicklung

In Asien stabilisierten sich die Lithiumpreise zuletzt etwas, da sich der Nachfrageausblick aufhellte und zusätzlich Japan bekannt gabt, dass man die Hälfte der Kosten für Schmelz- und Minenerschließungsprojekte wichtiger Mineralien, einschließlich Lithium, durch japanische Unternehmen übernehmen werde.

Die Lithiumpreise im chinesischen Wuxi, die vergangene Woche noch nachgegeben hatten, legten am gestrigen Montag um fast 15% zu, da die Hoffnung auf eine Nachfrageerholung stieg, weil der Elektromobilabsatz in China im ersten Quartal offenbar höher ausfiel als erwartet. Der Preis für Lithiumkarbonat ist seit November um rund zwei Drittel gefallen, während australisches Lithiumerz fast 30% im Preis verlor. Die Preise waren zuvor die letzten zwei Jahre rasant gestiegen, da die Automobilhersteller große Anstrengungen unternahmen, um sich Angebot des Batteriemetalls zu sichern.

Unternehmensprofile Lithium

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