Der skandalgeplagte Immobilienkonzern kommt nicht zur Ruhe. Am Mittwoch untersuchen Ermittler zahlreiche Objekte des Konzerns. Medien berichten über Vorwürfe von Marktmanipulation, Untreue und Bilanzfälschung.

Der Skandal um die luxemburgische Immobilienfirma Adler Group zieht immer weitere Kreise. Europaweit werden am Mittwoch 21 Objekte durch 175 Ermittler der Staatsanwaltschaft Frankfurt und des Bundeskriminalamts durchsucht, darunter Büros, Wohnungen und eine Anwaltskanzlei in sieben europäischen Ländern.

Wie das Handelsblatt berichtet, steht die Razzia im Zusammenhang mit Geschäften der Adler Real Estate AG. Der Konzern hatte sich 2020 mit dem Luxemburger Konkurrenten Ado Properties und dem Projektentwickler Consus zur Adler Group zusammengeschlossen. 

Der Konzern hat bestätigt, dass etwa zehn Beamte das Berliner Hauptquartier durchsucht haben. Man wolle mit den Behörden zusammenarbeiten. Die Beschuldigten, deutsche, österreichische und britische Staatsbürger zwischen 38 und 66 Jahren, sollen die Bilanzen des Unternehmens zwischen 2018 und 2020 manipuliert haben, meldet das Handelsblatt.


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Wie das Blatt die Staatsanwaltschaft zitiert, sollen die Beschuldigten im Namen des Konzerns „Beraterverträge abgeschlossen und Zahlungen hierzu angewiesen haben, für die es nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Gegenleistungen gab, und dem Unternehmen somit einen Vermögensnachteil zugefügt haben“.

Ein zentraler Akteur in diesem Skandal scheint der österreichische Berater Cevdet Caner zu sein, der früher für Adler gearbeitet hat und nun beschuldigt wird. Auch die Kanzlei seines Strafverteidigers wurde durchsucht.

Die Razzien kommen etwa ein Jahr, nachdem die Frankfurter Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eröffnet hatte. Dabei ging es um den Verkauf einer Immobilie in Düsseldorf-Gerresheim für 375 Millionen Euro.

Die Adler Gruppe steht schon seit längerem unter Druck, nachdem der berühmte Shortseller Fraser Perring 2021 einen brisanten Bericht über das Unternehmen veröffentlichte. Die Aktie von Adler Real Estate liegt am Mittwochvormittag rund fünf Prozent im Minus.

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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