Die US-Notenbanker werden heute ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Alles deutet auf eine etwas langsamere Gangart hin. Die US-Börsen steigen den zweiten Tag in Folge.

Noch ist nicht gewiss, wie weit der Weg der US-Notenbank im aktuellen Zinszyklus noch gehen wird. Lange müssen Anleger allerdings nicht mehr im Dunklen tappen: Am heutigen Mittwoch endet die letzte Zinssitzung der Fed in diesem Jahr. Um 20:00 Uhr MEZ wird Fed-Chef Jerome Powell vor die Kameras treten und die Entscheidung zum weiteren Kurs seiner Geldpolitik bekanntgeben.

An den Märkten erwartet man eine Leitzinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 4,25 bis 4,5 Prozent. Tritt das tatsächlich ein, würde die Fed einen leicht moderateren Kurs einschlagen als in den vergangenen Monaten. Auf ihrer vergangenen Sitzung Anfang November hatten die Währungshüter den Leitzins zum vierten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Doch schon damals konnte man den Protokollen zur Sitzung (Minutes) entnehmen, dass eine "deutliche Mehrheit der Teilnehmer" der Ansicht war, "dass eine Verlangsamung der Zinserhöhung wahrscheinlich bald angemessen wäre."


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Für ein fortan langsameres Tempo sprechen auch die jüngsten US-Inflationsdaten: Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen ist auf dem Rückmarsch und fiel im November auf 7,1 Prozent, verglichen mit 7,7 Prozent ein Monat zuvor. Marktbeobachter hatten zuvor noch mit einem Wert von 7,3 Prozent gerechnet. Zwar liegt die Inflation damit immer noch weit über dem Fed-Ziel von 2,0 Prozent. Dennoch war es der fünfte Rückgang in Folge und das weckt Hoffnungen unter Anlegern und Verbrauchern in den USA, den Höhepunkt der Inflationswelle endlich hinter sich zu haben. Würde die Fed hingegen an ihrer strengen Geldpolitik unbeirrt festhalten, wächst das Risiko einer Rezession. Die Zentralbank würde Konjunktur und Arbeitsmarkt abwürgen.

An den Finanzplätzen lösten die Inflationsdaten von Dienstag jedenfalls ordentlich Optimismus aus: Der Dow-Jones-Index stieg zur Eröffnung am Dienstag um 1,7 Prozent auf 34.547 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 zog um 2 Prozent auf 4049 Zähler an. Anleger griffen aufgrund der geringeren Zinssorgen vor allem aber bei Tech- und Growth-Werten zu: Apple, Alphabet, Tesla, Microsoft und Meta gehörten zu den Gewinnern des Tages.

Autor: tl für die wallstreet:online Zentralredaktion


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