Bereits zwei Billionen US-Dollar haben die Unternehmen im S&P-500-Index in diesem Monat an Marktwert verloren. Werfen Händler das Handtuch?

Investoren hatten sich schon darauf eingestellt, dass der August ein schwacher Monat werden könnte - mit so einer Katastrophe hätte aber wohl niemand gerechnet. Dabei hat eine sehr kleine Gruppe von Aktien dem amerikanischen Leitindex einen großen Teil der Verluste eingebrockt. Seit Monatsbeginn haben die Unternehmen im S&P-Index insgesamt mehr als zwei Billionen US-Dollar an Wert verloren, und von diesem Minus entfällt mehr als die Hälfte auf nur neun Aktien, wie Investors Business Daily anhand von Daten von S&P Global errechnet hat.

Im Abwärtssog befinden sich vor allem die Unternehmen, die für die Rallye im ersten Halbjahr verantwortlich waren. "Man braucht sich nur die Tech-Aktien anzusehen, um zu erkennen, dass einige Händler das Handtuch werfen", sagt Analyst Edward Moya von Oanda. Doch auch der breite Markt wurde mit nach unten gezogen, fast 85 Prozent der S&P-Mitglieder verzeichnen für den Monat Verluste. Insgesamt hat der breit aufgestellte US-Leitindex im August 4,9 Prozent verloren, verglichen mit einem langfristigen Durchschnitt für den Monat seit 1950 von minus 0,1 Prozent.

Allein Apple, die Lieblings-Aktie von Warren Buffett, hat in den vergangenen drei Wochen mehr als elf Prozent eingebüßt, was einem Marktwert von 389 Milliarden US-Dollar entspricht. Noch zum Monatsanfang war das Unternehmen mehr als drei Billionen US-Dollar wert. Immer mehr Investoren fragen sich, ob die Unternehmen nicht mittlerweile zu hoch bewertet sind. Immerhin wird Apple zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29 gehandelt, obwohl Analysten damit rechnen, dass der Gewinn des Konzerns im Geschäftsjahr bis Ende September um knapp ein Prozent schrumpfen wird.

Noch schlimmer erging es Tesla - die Aktie des E-Autokonzerns hat diesen Monat sogar rund 19 Prozent eingebüßt, was einem verlorenen Marktwert von etwa 165 Milliarden US-Dollar entspricht. Hier beträgt das KGV sogar 62, auch wenn am Markt mit einem Gewinnrückgang von 15 Prozent in diesem Geschäftsjahr gerechnet wird. In der Liste der größten Verlierer folgt Microsoft (-138 Milliarden US-Dollar), vor Meta Platforms (-90 Milliarden US-Dollar, Nvidia (-83 Milliarden US-Dollar), Alphabet (-70 Milliarden US-Dollar), Broadcom (-30 Milliarden US-Dollar), JPMorgan Chase (-29 Milliarden US-Dollar) und Qualcomm (-24 Milliarden US-Dollar).

Natürlich sollten wir den Monat nicht vor seinem Ende beurteilen, schließlich bleiben noch ein paar Tage, in denen sich alles wieder ändern könnte. Hinzu kommt, dass die größten August-Verlierer aufs Jahr gesehen nach wie vor klare Gewinner sind und durchschnittlich 63 Prozent zugelegt haben. Wer aber jetzt noch bei diesem Trend aufspringen will, muss bereit sein, hohe Bewertungen zu bezahlen.

[ignoreKi]Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion[/ignoreKi]


[ignoreKi]Tipp aus der Redaktion: Hebeln - aber richtig!  In dem neuen Report von Börsenexperte Lars Wißler zeigt er, welche Möglichkeiten es zu Hebeln gibt und was Anleger unbedingt beachten sollten. Sichern Sie sich hier jetzt den kostenfreien Report.[/ignoreKi]



Jetzt den vollständigen Artikel lesen