Die Aktie der regionalen US-Bank PacWest crasht immer weiter. Nun bestätigt der Kreditgeber Gespräche mit mehreren potenziellen Investoren. Derweil warnt Bill Ackman vor der Gefährdung des regionalen US-Bankensystems.

Die regionale US-Bank Pacific Western hat bestätigt, dass sie in Gesprächen mit mehreren potenziellen Investoren ist, um die Märkte zu beruhigen. Die Aktie der Bank war am Mittwoch nachbörslich zunächst um 56 Prozent eingebrochen, was neue Sorgen über die Gesundheit der regionalen US-Kreditgeber aufflammen ließ. Im Verlauf des Handels konnte die Aktie die Verluste etwas minimieren.

"Die Bank hat nach dem Verkauf der First Republic Bank und anderen Nachrichten keine außergewöhnlichen Einlagenströme erlebt", so PacWest in einer Erklärung vom Mittwoch. "Unsere Barmittel und die verfügbare Liquidität bleiben solide und übersteigen unsere nicht versicherten Einlagen".

Zuvor hatte Bloomberg berichtet, dass das Unternehmen strategische Optionen, einschließlich eines Verkaufs, in Betracht ziehe. PacWest habe demnach laut Insidern eine Auflösung oder eine Kapitalerhöhung in Betracht gezogen. Das Unternehmen sei zwar offen für einen Verkauf, habe aber noch keinen formellen Auktionsprozess eingeleitet, so die Insider.

Die Erklärung von PacWest wirkte dem Crash etwas entgegen. Vorbörslich fallen die Aktien jedoch erneut um bis zu 48 Prozent. "In letzter Zeit sind mehrere potenzielle Partner und Investoren an das Unternehmen herangetrete – die Gespräche dauern an", so PacWest. Und weiter: "Das Unternehmen wird weiterhin alle Optionen prüfen, um den Wert für die Aktionäre zu maximieren."


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Zuvor hat der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, im Zuge des Fed-Zinsentscheids betont, dass die Behörden der Eindämmung der Turbulenzen im Bankensektor nähergekommen sind. Der Verkauf der First Republic Bank durch die Regierung an JPMorgan sei "ein wichtiger Schritt, um einen Schlussstrich unter die Zeit des schweren Stresses" für regionale Kreditgeber zu ziehen, so Powell.

Anleger und Marktbeobachter bleiben jedoch skeptisch. Die Erklärung der Bank biete "dem Markt wenig Vertrauen", zitiert Bloomberg Tim Waterer, leitender Marktanalyst bei KCM Trade. "Trotz der besten Bemühungen von Jerome Powell, den Markt zu beruhigen, deutet nichts darauf hin, dass die Bankenkrise beendet ist." Im Strudel des PacWest-Crashes fallen auch weitere Titel von Regionalbanken. So brechen Aktien der Western Alliance Bancorp und Titel der First Horizon vorbörslich ebenfalls massiv ein. 

Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman und der ehemalige Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, warnen derweil vor weiterem Bankenstress. In einer Rede vor der Erklärung von PacWest sagte Ackman, er halte das gesamte regionale US-Bankensystem für gefährdet.

"Das Bankwesen ist ein Vertrauensspiel", schrieb Ackman auf Twitter. "Bei diesem Tempo kann keine regionale Bank schlechte Nachrichten oder schlechte Daten überleben, da ein Aktienkurssturz unweigerlich folgt."

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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