Der neue Twitter-Chef hat erneut 22 Millionen Aktien seines Elektroautounternehmens Tesla für 3,58 Milliarden US-Dollar verkauft. Anleger haben Angst, dass die Twitter-Übernahme sein Engagement bei Tesla beeinflusst.

Tesla-Chef Elon Musk hat am Mittwoch erneut in großem Stil Tesla-Aktien verkauft. Für insgesamt 3,58 Milliarden US-Dollar veräußerte er 22 Millionen Aktien seines Elektroautounternehmens – bereits zum vierten Mal in diesem Jahr.

Insgesamt soll Musk seit April Tesla-Aktien im Wert von 23 Milliarden US-Dollar abgestoßen haben. Derzeit hält er noch 13,4 Prozent an dem Unternehmen. Wofür Musk das Geld verwendet, ist unklar. Tesla antwortete zunächst nicht auf eine Reuters-Anfrage zur Stellungnahme.

Dafür reagierte der Aktienkurs unmittelbar auf die Nachricht. In den vergangenen fünf Handelstagen summiert sich das Minus auf über zwölf Prozent. Aktuell notiert die Tesla-Aktie bei 157,42 US-Dollar. Aber auch auf Jahressicht legt der Autobauer-Titel keine gute Performance ab: Im Vergleich zum Jahresanfang steht die Aktie 58 Prozent im Minus, allein im vergangenen Monat verlor Tesla fast ein Fünftel an Wert. Das KGV liegt bei 42,7.

Analysten sind sich uneinig, wie es mit der Aktie weitergehen wird. Der erwartete Trend zeigt laut Marketscreener aber tendenziell aufwärts. Demnach setzen 21 Analysten die Aktie auf Buy, elf raten dazu sie zu halten und drei zu reduzieren. Das mittlere Kursziel liegt bei 277 US-Dollar – und damit deutlich über dem derzeitigen Wert.


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Die Royal Bank of Canada (RBC) sieht nicht zwingend ein schlechtes Zeichen in dem wiederholten Tesla-Aktien-Verkauf durch Musk. Die Bank hat ihre Einstufung trotz der Millionenverkäufe auf Outperform bei einem Kursziel von 225 US-Dollar belassen. Der Aktienkurs des Herstellers von Elektrofahrzeugen habe zuletzt zwar unter Druck gestanden und könne weiter schwanken, erklärte Analyst Joseph Spak die Entscheidung. Er halte die Papiere aber für kaufenswert und rät, bei fallenden Kursen Positionen aufzubauen. Mittel- bis langfristig sei er positiv gestimmt mit Blick auf die starke Marktposition von Tesla.

Weniger gute News gibt es dafür beim zweiten Aushängeschild von Musk: dem Kurznachrichtendienst Twitter. Ende Oktober hatte Musk diesen nach längerem Hin und Her schließlich doch für 44 Milliarden US-Dollar übernommen. Mit seiner neuen Führungspolitik, die er dort an den Tag legt, landet er regelmäßig in den Schlagzeilen, weil er beispielsweise massiv Mitarbeiter entlassen hat.

Viele Anleger fürchten, dass seine Arbeit bei Twitter dem Zugpferd Tesla schaden könnte. Hierzulande deutet sich eine derartige Entwicklung bereits an: 61 Prozent der deutschen Autokäufer geben an, dass die Twitter-Übernahme negativen Einfluss auf das Image von Tesla hat. Dies hat eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Puls ergeben. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger auch zeitnahe Kurskapriolen einkalkulieren.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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