Statt 60 bis 70 Milliarden ist das Chipunternehmen Arm jetzt mit 50 bis 55 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Roadshow könnte den Preis allerdings noch erhöhen – obwohl das aktuelle Niveau alles andere als günstig ist.

Der Börsengang des britischen Chipunternehmens Arm wird wohl doch kleiner ausfallen als gedacht. Statt der ursprünglich angepeilten Bewertung von 60 bis 70 Milliarden US-Dollar, soll Arm jetzt nur noch 50 bis 55 Milliarden US-Dollar wert sein, berichtet das Wall Street Journal.

Am Dienstag wird das Unternehmen sich mit potenziellen Investoren treffen, kommende Woche Donnerstag (14.9.) folgt Reuters zufolge der Börsengang. Es werden zehn Prozent der Unternehmensanteile emittiert, ein Preis von 47 bis 51 US-Dollar je Aktie sei geplant.

Die niedrigere Bewertung ist ein Rückschlag für die japanische Softbank, den Eigentümer des Chipunternehmens. Die Bank hatte im August 25 Prozent der Arm-Anteile von einem Miteigentümer abgekauft – wobei Arm da noch mit 64 Milliarden US-Dollar bewertet war. Auf lange Sicht hat sich das Investment dennoch gelohnt: Im Jahr 2016 kaufte die Softbank Arm für 32 Milliarden US-Dollar.


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Es ergibt sich über die sieben Jahre also ein Wertzuwachs von 56 bis 72 Prozent. Außerdem sei der niedrigere Zielpreis nicht in Stein gemeißelt, berichten Insider dem Wall Street Journal. Sie erwarten, dass die Roadshow – also das Treffen mit potenziellen Investoren – den Preis in die Höhe treiben könnte.

Dabei ist die neue Bewertung alles andere als vorsichtig. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Arm einen Umsatz von 2,68 Milliarden US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 524 Millionen US-Dollar. Damit ergibt sich laut der US-Wirtschaftszeitung Barron’s ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 95 bis 105.

Zum Vergleich: Branchenspitze Nvidia kam 2023 auf ein KGV von 117, für 2024 wird ein KGV von 51 veranschlagt. Andere Marktteilnehmer sind deutlich günstiger als beide Unternehmen: Der US-Halbleiterhersteller Qualcomm kommt beispielsweise nur auf ein KGV (2023e) von 18.

Besonders das China-Geschäft von Arm bereitet vielen Investoren Sorge. Das Unternehmen ist stark von der Entwicklung des Smartphone-Absatzes sowie der chinesischen Konsumnachfrage abhängig. „Unsere Experten sind skeptisch, was die langfristige Nachhaltigkeit des Umsatzwachstums und der hohen Gewinnspannen von Arm angeht“, betonte Albie Amankona, Analyst beim Wirtschaftsforschungsunternehmen Third Bridge. Er erwarte für die nächsten fünf Jahre ein jährliches Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent.

Autorin: sesch für walllstreetONLINE Zentralredaktion


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