Die Wolfsburger rüsten auf ihrem wichtigsten Absatzmarkt auf. 2,4 Milliarden Euro fließen in ein Joint-Venture mit dem KI-Spezialisten Horizon Robotics. Zusammen sollen besonders leistungsfähige Chips entwickelt werden.

Volkswagen investiert über seine Software-Sparte Cariad 2,4 Milliarden Euro in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen KI-Spezialisten Horizon Robotics. Das haben die beiden Unternehmen am Donnerstag bekanntgegeben. Mit dem Joint-Venture, an dem Cariad 60 Prozent halten soll, wollen die Wolfsburger vor allem beim autonomen Fahren endlich Dampf machen und damit ihre Marktstellung in China festigen.

Außerdem will Cariad seine Präsenz in China stärken und die Mitarbeiterzahl in der Volksrepublik von 600 auf 1200 verdoppeln.

Auf dem Zukunftsmarkt Elektromobilität hinken die Wolfsburger in China noch der Konkurrenz hinterher. Während BYD im September 200.000 Elektroautos verkaufte und Tesla 83.000, waren es bei Volkswagen lediglich 16.000 Exemplare. Nicht mehr als Peanuts in einem Land, in dem 2021 insgesamt 3,3 Millionen VW-Karossen verkauft wurden.

Beim neuen Joint-Venture geht es um das Co-Design von Software und spezialisierten Mikrochips für das hoch automatisierte und autonome Fahren. Hier gilt China als ein Markt mit besonders hoher Dynamik. Horizon Robotics hat sich auf künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und Vernetzungsplattformen für Verkehrssysteme spezialisiert.

"Wir werden unsere Entwicklungsressourcen hier deutlich ausbauen", sagte Volkswagens China-Vorstand Ralf Brandstätter. "Bei der Halbleiter-Entwicklung sitzen wir dann nicht mehr am Spielfeldrand, sondern stehen mit auf dem Platz. Das gilt insbesondere für das Design von Halbleitern, die Grundlage für das autonome Fahren sind."

In China arbeitet VW bereits seit langem in der Fahrzeugproduktion und seit einiger Zeit auch bei Batteriezellen mit inländischen Anbietern zusammen. Die Kooperation bei Software fürs autonome Fahren soll sich vorerst ausschließlich auf Modelle in der Volksrepublik beziehen.

"Eine Übertragung unserer hier entwickelten Technologien auf andere Märkte ist zunächst nicht vorgesehen", erklärte Brandstätter. "Es geht erst einmal darum, sie im Land selbst möglichst schnell zum Einsatz zu bringen." Bis 2030 dürften laut seiner Schätzung dort 50 bis 60 Prozent aller Autos mit intelligenter Vernetzungstechnik unterwegs sein. Das erarbeitete Know-how stehe anschließend jedoch allen Bereichen des Volkswagen-Konzerns zur Verfügung.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion (mit dpa-AfX)

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