Auch wenn sich die Lage an den chinesischen Aktienmärkten zuletzt etwas eingetrübt hat, hält Franklin Templeton einen China-Pessimismus für übertrieben. Diese Einschätzung teilen auch andere.

Zwar hätten sich die Investitionsmöglichkeiten in China im aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld möglicherweise etwas abgeschwächt, ausgeprägter China-Pessimismus sei jedoch fehl am Platz. Das sagt Jenny Johnson, Präsidentin und Chief Executive Officer des globalen Vermögensverwaltungsunternehmens Franklin Templeton, wie Reuters berichtet.

Auf der Forbes-Global-CEO-Konferenz in Singapur betonte sie Chinas wichtige Position als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Zudem bilde das Land jährlich mehr Ingenieure aus "als jedes andere Land der Welt". Allein dieser Aspekt spreche schon für Chancen im Bereich der Innovation innerhalb des Landes.

Damit sieht sie Investitionen in China deutlich optimistischer als die US-Handelsministerin Gina Raimondo. Diese hatte während ihres China-Besuchs im August angemerkt, dass sich US-Firmen zunehmend darüber beschwerten, dass Geldstrafen, Razzien und andere Maßnahmen Investitionen im Reich der Mitte riskanter machen und sie sich deswegen zunehmend mit Investitionen vor Ort zurückhalten.

Diese Negativeinschätzung spiegelte sich zuletzt auch in den chinesischen Aktienmärkten wider, weil sich auch andere Investoren mit ihren Engagements aus ähnlichen Gründen zurückhielten, wobei auch die Spannungen mit dem Westen eine Rolle spielen. Dazu kommt die Krise um den angeschlagenen Immobilien-Entwickler Country Garden, der erst vor wenigen Tagen erneut einen drohenden Zahlungsausfall abwenden konnte, da er auf den letzten Drücker die ausstehenden Zinsen für einige Anleihen zahlte.

Überstanden ist die Krise damit allerdings noch nicht: Heute geht es für Country Garden in eine neue Verhandlungsrunde mit Gläubigern, in der es um Verlängerungen für weitere Onshore-Anleihen-Zahlungen geht.

Trotzdem seien die jüngsten Preisabschläge bei vielen chinesischen Aktien ein Zeichen von übertriebenem Pessimismus, der nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entspreche, meint Franklin-Templeton-Chefin Johnson. Auch wenn es am chinesischen Aktienmarkt temporär zwar sehr holprig zugehen könnte, wird es ihr zufolge auch wieder "wie ein Gummiband nach oben gehen", wenn der Trend dreht und es wieder richtig läuft. China sei unter anderem in den Bereichen Energie und Ernährungssicherheit um mehr Unabhängigkeit bemüht.

Autor: (ir) für wallstreetONLINE Zentralredaktion


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