Wer eine bessere Performance als die Leitindizes erzielen will, darf nicht dem Trend folgen und sollte Aktien wie Apple und Nvidia links liegen lassen.

Die Rallye an den Aktienmärkten im ersten Halbjahr wurde vor allem von sieben großen Techwerten angetrieben, den "Magnificent Seven": Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Diese Titel haben in diesem Zeitraum gewaltige Kursgewinne verzeichnet und den großen Indizes der Wall Street wider Erwarten deutliche Gewinne beschert. Genau diese Unternehmen sollten jetzt lieber gemieden werden, sagt Hannah Gooch-Peters von dem Vermögensverwalter Sanlam Investments, im Interview mit CNBC.

"Wir hätten nicht so gut abgeschnitten wie im letzten Jahr, wenn wir dem Trend folgen würden", erklärt sie. "Wir sind auch keine Contrarian-Investoren. Wir konzentrieren uns bei allem, was wir tun, auf einen bewertungsbasierten fundamentalen Rahmen."

Und damit hat sie auch Erfolg. Ihr Global High Quality Fund, der in weltweite Aktien investiert, hat den breiten Markt 2022 um neun Prozentpunkte geschlagen. Der fünf Milliarden US-Dollar schwere Fonds setzt auf qualitativ hochwertige Unternehmen, die ihren Geschäftsbereich dominieren, und bei denen potenzielle Konkurrenten relativ hohe Hindernisse überwinden müssen, wenn sie rivalisierende Produkte herausbringen wollen. Zudem müssen die Konzerne ihren freien Cashflow langfristig ausbauen können, und es muss gewährleistet sein, dass der Preis für die Aktie nicht zu hoch ist, erläutert Gooch-Peters.

Hier sind ihre fünf Top-Picks: Das globale Zahlungsunternehmen Fiserv zeichnet sich laut der Vermögensverwalterin durch seine Diversifizierung und seine wiederkehrenden Einnahmen aus. Zu den Dienstleistungen, die Fiserv anbietet, gehören Finanztechnologie und Zahlungsverarbeitung. Das Finanztechnologie-Segment weise ein "viel langsameres Wachstum" auf, habe aber "sehr, sehr hohe" Eintrittsbarrieren, sagte sie.

Die Restaurantgruppe Yum Brands, die Marken wie KFC, Taco Bell und Pizza Hut betreibt, sei ein "fantastisches Unternehmen", lobt Gooch-Peters. KFC hat über 40.000 Restaurants und Yum hofft, langfristig weitere 100.000 Filialen hinzuzufügen, sagt sie. "Die Geschichte von Yum dreht sich sehr stark um das Wachstum der Einheiten und die Expansionsmöglichkeiten", erläutert sie und fügt hinzu, dass die Möglichkeiten "enorm" seien. "Sie sind ein reines Franchisemodell, sodass ihre Investitionskosten sehr, sehr gering sind."

Inuit, ein Spezialist für Unternehmenssoftware, zielt auf einen "ganz anderen" Markt ab als Giganten wie Microsoft und SAP, und es ist auch ein "sehr schnell wachsender" Markt, so Gooch-Peters. Das Unternehmen verkauft sehr spezifische Steuer- und Buchhaltungssoftware, wobei der Kundenstamm aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht, sagte sie.

Laut Gooch-Peters ist der Börsenbetreiber Intercontinental Exchange ein "beeindruckendes" Unternehmen. Er hat die riesigen Datenmengen seiner Börsenabteilung genutzt, um seinen Datenanalysedienst auszubauen. Das Unternehmen verfügt auch über einen Service für die "Hypothekenunterzeichnung, der wirklich sehr interessant ist", sagt sie. "Wir sind der Meinung, dass das Wachstumspotenzial, insbesondere im Bereich der Hypothekentechnologie, sehr groß ist.

Zu guter Letzt steht der südkoreanische Riese Samsung Electronics auf der Liste von Gooch-Peters. Das Unternehmen habe einen Vorteil gegenüber anderen Chipherstellern, weil es über viel Bargeld verfüge und sein "sehr stabiles" Smartphone-Geschäft es ihm ermögliche, seine Einnahmen zu diversifizieren.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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