Der Pharma- und Laborzulieferer hat seine Geschäftsprognose für 2023 deutlich gesenkt. Doch der Schock birgt langfristig Chancen.

Die Aktionäre von Sartorius müssen aktuell starke Nerven haben: Nach einer Gewinnwarnung am Wochenende ist die Aktie seit Handelsbeginn bereits zweistellig mit über 15 Prozent ins Minus gerauscht. Der Pharma- und Laborzulieferer aus Göttingen kämpft seit dem Abflauen der Corona-Pandemie – die das Geschäft zuvor ordentlich angekurbelt hatte – mit einer schwachen Nachfragedynamik und einem damit einhergehenden länger anhaltenden Lagerbestandsabbau. Dazu kommt eine vergleichsweise niedrige Investitionstätigkeit seitens der Kunden. Beides bremst das Geschäft aus und dürfte den Umsatz und die Profitabilität (Margen) im aktuellen Geschäftsjahr deutlich schmälern, wie das Unternehmen selbst einräumt.  

Unterm Strich geht die Mannschaft um Firmenlenker Joachim Kreuzburg von einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus und hat die Geschäftsprognose für das Gesamtjahr 2023 entsprechend gesenkt. Zuvor hatte sie zumindest ein leichtes Gewinnwachstum in Aussicht gestellt. Die Gewinnwarnung gilt dabei für beide Geschäftssparten des Unternehmens – die Sartorius AG und Sartorius Stedim Biotech SA. – die beide börsennotiert sind, sowie für Sartorius insgesamt. 

Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten: etliche Banken haben ihre Kursziel-Prognosen nach unten korrigiert – darunter die US-Bank JP Morgan, die ihre Einschätzung von 480 Euro auf 415 Euro reduziert hat, sowie die Schweizer Großbank UBS, die das Kursziel jetzt bei 470 Euro sieht, statt zuvor bei 500 Euro. Beide Institute raten trotzdem aber auch weiterhin zum 'Übergewichten', respektive 'Kaufen' von Sartorius-Aktien, da sie langfristiges Aufwärtspotenzial sehen – wofür auch die Historie des Aktienkurses über die Jahre spricht.  


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Auch Sartorius selbst gibt sich für die Zukunft optimistischer und hält an den Mittelfristzielen bis 2025 fest. Die aktuell verhaltene Nachfrage sei in erster Linie eine Momentaufnahme, der unterm Strich aber positive Aussichten für Life-Science und Biopharmaka-Märkte gegenüberstünden – etwa im Bereich von Zell- und Gentherapien. Vor diesem Hintergrund hat Sartorius vor kurzem auch die französische Biotechfirma Polyplus für 2,4 Milliarden Euro übernommen.  

Der aktuelle Kurssturz kann die Chance für einen günstigen Einstieg bieten. Auch die auf Marketscreener erfassten Analysten raten zum Aufstocken der Sartorius-Aktie.

(ir) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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