Der Start-up-Finanzierer Silicon Valley Bank (SVB) gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Die Aktie der SVB stürzt ab. Am Markt geht die Angst vor einer neuen US-Bankenkrise um. Wie schlimm wird es?

Die Aktie der Silicon Valley Bank (SVB Financial Group) beendete den gestrigen Handelstag an der Nasdaq mit einem Minus von mehr als 60 Prozent. Nachbörslich fiel die US-Bankenaktie um weitere 22 Prozent auf rund 84 US-Dollar je Anteilsschein.

Der Grund für den heftigen Kurssturz: Die auf Technologiewerte spezialisierte SVB hatte alle halbwegs liquiden Wertpapiere im Gegenwert von gut 21 Milliarden US-Dollar aus ihrem Portfolio genommen und mit hohen Verlusten auf den Markt geworfen, weil ihr die Kunden mit ihrem Geld davonliefen.

Zudem sah sich CEO Greg Becker gezwungen, eine "Not-Kapitalerhöhung" von mindestens zwei Milliarden US-Dollar anzukündigen, um "die Bilanzstruktur an ein höheres Zinsumfeld anzupassen", wie es in einem Aktionärsbrief der SVB beschönigend heißt.

Weiter heißt es: "Wir ergreifen diese Maßnahmen, weil wir mit anhaltend hohen Zinsen und volatilen öffentlichen und privaten Märkten rechnen und weil wir erwarten, dass unsere Kunden mehr Geld als in der Vergangenheit in ihre jungen Unternehmen investieren werden."

Die SVB ist gemessen an der Bilanzsumme das 16. größte Finanzinstitut in den USA. Sie gilt als wichtiger Finanzierer von Start-ups und Risikokapitalfonds.

Die Angst vor einer neuen US-Bankenkrise geht nun wieder um an den Märkten. "Die Bedeutung dieses Zusammenbruchs reicht weit über diese einzelne Bank hinaus. Er zeigt, dass es gerade bei den Banken, die die Tech-Firmen mit billigem Geld gepusht haben, massive Probleme gibt. Und diese Probleme könnten der erste fallende Stein in einem Finanz-Domino sein", so Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH.

Tatsächlich haben die Aktien großer US-Banken nach Angaben des Handelsblatts am Donnerstag so stark an Wert verloren wie seit drei Jahren nicht mehr. Der Wert der vier größten US-Banken JP Morgan Chase, Bank of America, Citigroup und Wells Fargo sei gestern um insgesamt 52 Milliarden Dollar eingebrochen.

Bereits am Mittwoch hatte die US-Kryptobank Silvergate Capital ihre Liquidation angekündigt. Wir berichteten darüber.

Auch europäische Bankaktien gerieten nun in den Abwärtsstrudel rund um die SVB. Der Euro-Stoxx-Bankenindex verzeichnete den schlechtesten Tag seit Juni 2022. Den größten Kursverlust im Index verzeichnete die Deutsche Bank mit mehr als acht Prozent, berichtet CNBC.

Große US-Indizes beendeten den gestrigen Handelstag im Minus. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 32254,86 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor sogar 1,8 Prozent und fiel auf 11995 Punkte.


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Autor: Ferdinand Hammer,  wallstreet:online Zentralradaktion


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