Wirtschaftliche wie gesellschaftliche Prosperität benötigt eine gut entwickelte Infrastruktur. Durch deren Auf- und Ausbau bieten sich lukrative Chancen im Rohstoffsegment.

Ob Energie- und Wasserversorgung oder Straßen, Häfen, Eisenbahnen – Infrastruktur hält Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen. Die menschliche Innovationskraft schafft fortlaufend weiteren Bedarf, sei es in Form von flächendeckend ausgebrachten Ladesäulen samt dem dazugehörigen elektrischen Leitungsnetz oder auch hinsichtlich der Sicherstellung einer zunehmend digitalen Infrastruktur, von Glasfasernetz bis 5G. Als Rückgrat sämtlicher Fortschrittsbestrebungen spielt das Thema Infrastruktur eine zentrale Rolle.

Enorme Ausgaben notwendig

Laut jüngstem Bericht der Global Infrastructure Investor Association (GIIA) zeigen sich im weltweiten Durchschnitt lediglich 39 Prozent der Menschen zufrieden mit dem Zustand der Infrastruktur ihres Landes – wobei die Spanne von bemerkenswerten 77 Prozent Zufriedenheit in China bis hin zu ebenso bemerkenswerten 18 Prozent in Italien reicht.

Dass sich die Mehrheit der in die Studie einbezogenen Staaten unterhalb des Medians wiederfindet, deutet auf einige Luft nach oben beim Ausbau entsprechender Projekte hin. Der Global Infrastructure Hub erwartet bis zum Jahr 2040 eine Ausgabesumme von insgesamt rund 100 Billionen US-Dollar, um den Entwicklungen bei zum Beispiel Energiewende, Digitalisierung, wachsendem ESG-Bewusstsein, und nicht zuletzt den Folgen von Unterinvestitionen in der Vergangenheit, gerecht zu werden. Infrastrukturausbau ist ein globales Thema, jedoch mit örtlich abweichenden Schwerpunkten.

Während viele Schwellen- und Entwicklungsländer noch Lücken in der Wasser- und Stromversorgung oder beim Straßenbau zu schließen haben, wurden in nicht wenigen Industrieländern in den vergangenen Jahrzehnten Teile der bestehenden Infrastruktur kaputtgespart – oder der Startschuss bei neuen Entwicklungen gänzlich verpasst. In Deutschland gelten mehr als 30 Prozent aller Autobahnbrücken als Sanierungsfälle; das Stromnetz, welches die Energiewende stemmen soll, ist dazu noch lange nicht in der Lage.

Rohstoffe sind unverzichtbar – und knapp

Diese global betrachtet sehr heterogene Bedarfssituation macht Infrastruktur zu einem echten Megatrend, mit bedeutenden Implikationen für den gesamten Rohstoffsektor. So ist die Produktion von Baustoffen wie Zement aufgrund der dafür erforderlichen extremen Hitze enorm energieintensiv, und zu deren Erzeugung werden vornehmlich Kohle und Erdgas verbrannt.

Darüber hinaus laufen die großen Mahlwerke der Betonfabriken mit Strom, welcher üblicherweise aus denselben Energieträgern gewonnen wird. Die Stahlindustrie benötigt, neben der ebenfalls auf gleiche Weise erzeugten Hitze, natürlich Eisenerz. Auf dem Weg zur Energiewende wird der Fokus auf dem Metallsektor liegen. Nicht umsonst versieht die EU bereits 34 Mineralien hinsichtlich ihrer bestehenden oder zu erwartenden wirtschaftlichen Bedeutung sowie des Versorgungsrisikos mit dem Zusatz kritisch.

Deren begrenzte oder abnehmende Verfügbarkeit ist besorgniserregend, denn vom Zugang zu dieser wachsenden Zahl von Rohstoffen hängen sowohl technologischer Fortschritt als auch unsere gewohnte Lebensqualität ab. In ihrer jüngsten Untersuchung kommt die OECD zu dem Schluss, dass die Nachfrage des Sektors für saubere Energie nach Materialien wie Kobalt, Grafit, Nickel, Mangan oder Lithium in den nächsten 20 Jahren um das 20- (Kobalt, Nickel) bis 40-Fache (Lithium) ansteigen wird. Im Durchschnitt erhöht sich die Nachfrage bis 2030 um das Vier- bis Sechsfache.

Dabei sind Aluminium, Kupfer und Eisenerz die drei Metalle mit den meisten Anwendungsfällen in Bezug auf grüne Technologien. Diese drei Rohstoffe kommen als einzige sowohl bei Windenergie und Photovoltaik, in der Li-Ion-Batterietechnologie, in elektrischen Motoren sowie in Brennstoffzellen zum Einsatz – sie werden also eine unverhältnismäßig hohe Nachfrage nach grünen Technologien erfahren, die sich noch zur ohnehin bestehenden Nachfrage nach den nicht-grünen addiert.

Andere Mineralien, von A wie Arsen bis Z wie Zirconium, verfügen teilweise über sehr spezialisierte Anwendungsgebiete und/oder sehr konzentrierte Vorkommen. Und während sich die Produktion von zum Beispiel Lithium, welches mit der Li-Ion-Akku- und Brennstoffzellentechnologie über lediglich zwei Anwendungsfälle verfügt, in der vergangenen Dekade um mehr als 200 Prozent gesteigert hat, sind es gerade jene Hochnachfragemetalle, die ziemlich exakt am völlig unzureichenden Sektordurchschnittsproduktionsplus von lediglich 30 Prozent liegen.

Vier Aktien für den Auf- und Ausbau

Freeport-McMoRan hat sein Portfolio in den vergangenen Jahren stark konzentriert und ist nun als einer der größten Kupferproduzenten der Welt ein wahres Bergbau-Dickschiff. Neben der Grasberg-Region in Indonesien, die zu den weltweit größten Kupferlagerstätten zählt, betreibt das Unternehmen weitere sehr ergiebige Minen in Nord- und Südamerika.

Damit setzt Freeport klar auf das weitere Voranschreiten der globalen Dekarbonisierungsbewegung, mit Kupfer als wesentlichem Grundstoff. Der im laufenden Jahr durch Rezessionsangst getriebene kräftige Absturz des roten Metalls hat Freeport stark gebeutelt. Erweisen sich diese Sorgen jedoch als übertrieben, bietet der etablierte Mining-Riese ebensolches Aufwärtspotenzial. Kupfer mit Hebel, sozusagen.

Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat sich früh in den grünen Startlöchern platziert und produziert mittlerweile gut 66 Prozent seines Stroms mit Wind-, Solar- und Wasserkraftwerken. Ihren Schwerpunkt legen die Iberer weiter auf den Netzausbau sowie den Bereich Erneuerbare Energien, dabei vor allem auf Offshore-Windenergie.

Neben dem Heimatmarkt Spanien engagiert sich Iberdrola mit umfangreichen Windkraftprojekten auch in der Ost- und Nordsee sowie in den USA und Mexiko. Darüber hinaus setzt das Unternehmen weiterhin stark auf Kernenergie und konnte sich sowohl im US-Gasmarkt als auch im brasilianischen Strommarkt fest etablieren. 4,3 Milliarden Euro Gewinn im vergangenen Jahr erlauben dem profitablen Unternehmen umfangreiche Investitionen. Allein zwölf Milliarden Euro sind…

Autor: Markus Grüne

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