Firmenkonglomerat, Mischkonzern, Holding: Sogenannte Beteiligungsunternehmen investieren in zahlreiche andere Firmen und eröffnen damit spannende Renditechancen abseits der ausgetretenen Pfade.

Warren Buffetts Firmenkonglomerat Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) dürfte eines der bekanntesten Beteiligungsunternehmen der Welt sein. Viele Anleger verfolgen die Entwicklung der 1955 gegründeten Holdinggesellschaft mit Spannung. Das Portfolio umfasst zum Beispiel Erst- und Rückversicherer, Energieversorger, Groß- und Einzelhandelsunternehmen oder etwa Finanzdienstleister und ist somit sehr breit über verschiedene Branchen gestreut.

Als Anleger erhält man somit mit nur einem Aktienkauf Zugang zu einer ganzen Bandbreite an aussichtsreichen – und vom Starinvestor Buffett selbst ausgewählten – Unternehmen, zu denen man ansonsten gegebenenfalls keinen Zugang hätte. Wer Berkshire Hathaway schon im Depot haben sollte oder zum Beispiel via ETF an der Wertentwicklung bereits teilhat: Am Markt finden sich noch zahlreiche andere Beteiligungsunternehmen, die mit ihren spezifischen Kapitalbeteiligungen zum Teil sehr erfolgreich sind und auch für Aktionäre attraktive Renditechancen eröffnen können.

Itochu (WKN: 855471): Hier investiert auch Warren Buffett mit seinem Konzern

Itochu zählt zu den bedeutendsten Handelsunternehmen in Japan. Den größten Umsatz generierte der Konzern im vergangenen und im laufenden Jahr mit Lebensmitteln, danach folgten die Sparten Energie und Chemikalien sowie Maschinenbau. Die Haupt-Businessaktivitäten konzentrieren sich auf Japan (rund 77,3 Prozent in 2023). Danach folgen Singapur, die USA und weitere Regionen.

Itochu wurde 1949 gegründet und hat heute einen Marktwert in Höhe von 8.181 Milliarden Japanischen Yen. Für 2023 wird laut Marketscreener ein Umsatz von 13.946 Milliarden JPY erwartet (2024: 13.846 JPY). Das Nettoergebnis beziffert das Datenportal für 2023 geschätzt auf 801 Milliarden JPY, für 2024 wird ein Wert von 811 Milliarden JPY geschätzt. Demgegenüber steht eine Nettoverschuldung von 2.391 Milliarden JPY in 2023 (2024 geschätzt 2.130 Milliarden JPY). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), eine beliebte Kennzahl, um Aktien zu bewerten und innerhalb einer Branche zu vergleichen, wird für 2023 mit günstigen 7,88x angegeben und für 2024 auf 10,1x geschätzt. Wem Ausschüttungen wichtig sind: Die Dividendenrendite dürfte 2023 bei attraktiven 3,26 Prozent liegen (2024 geschätzt 2,92 Prozent).

Aktuell notiert die Aktie bei 5.728,00 JPY (Stand: 28.06.2023, in Euro: 37,10 EUR). Die Performance sowohl im laufenden Jahr, vor allem aber auch in der Langfristbetrachtung kann sich sehen lassen. Auf Fünf-Jahressicht konnten Aktionäre ein dreistelliges Plus verbuchen. Itochu ist nach Einschätzung der auf Marketscreener erfassten Analystenmeinungen derzeit einen Kauf wert. Das mittlere Kursziel wird mit 5.903,33 JPY angegeben. Die Chartsignale waren zuletzt ebenfalls positiv: Nach einem Überschreiten der 20-Tage-Linie Anfang Juni folgten mehrere All-Time-Highs in Serie.

In die Schlagzeilen der Finanzmedien schaffte es der Konzern zuletzt mit der News, dass Berkshire Hathaway, bzw. deren hundertprozentige Tochtergesellschaft National Indemnity Company, ihren Anteil an insgesamt fünf japanischen Handelsunternehmen auf im Schnitt mehr als 8,5 Prozent erhöht habe. Wie das Nachrichtenportal CNBC berichtete, handelte es sich hierbei um Marubeni, Mitsubishi, Mitsui, Sumitomo – und eben Itochu. Berkshire Hathaway wolle demnach seine Investitionen in Japan langfristig halten. 

Investor AB (WKN: A3CMTG): Langfristig in 24 Portfoliounternehmen investiert

Der schwedische Beteiligungskonzern Investor wurde 1916 von der Familie Wallenberg gegründet und hält heute 24 Unternehmen im Portfolio. Die Investitionsperspektive ist nach Angaben des Konzerns langfristig ausgerichtet. Investor ist dabei in drei Geschäftsbereichen aktiv: Börsennotierte Unternehmen, Patricia Industries und in Form der Risiko- und Beteiligungskapitalgesellschaft EQT.

In der Sparte der Unternehmensbeteiligungen von Investor handele es sich um bedeutende Minderheitsbeteiligungen, in der Regel sei man der größte Anteilseigner. Darunter finden sich bekannte Konzerne wie etwa der Robotik- und Automatisierungsspezialist ABB, der Pharmariese AstraZeneca, der Indexanbieter Nasdaq und der Elektrogerätehersteller Electrolux. Mit der Gesellschaft Patricia Industries setze man auf die Entwicklung von hundertprozentigen Portfoliounternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial, unter dieser Sparte findet sich zum Beispiel der Medizintechniker Laborie oder der Immobilienkonzern Vectura. Die Sparte EQT beschreibt Investor als "zweckorientierte globale Investmentorganisation mit einer aktiven Eigentümerstrategie".

Marketscreener schätzt den Umsatz für 2023 auf 62.969 Millionen Schwedische Kronen (2024: 67.159 Millionen SEK), das Nettoergebnis in 2023 auf 49.656 Millionen SEK (2024: 41.449 Millionen SEK). Die Nettoverschuldung wird für 2023 mit einem Wert von 7.508 Millionen SEK, für 2024 mit 7.508 Millionen SEK prognostiziert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird auf wallstreet:online für 2021 mit 3,1 angegeben. Marketscreener schätzt die Dividendenrendite für 2023 auf 2,00 Prozent, für 2024 auf 2,09 Prozent. Aktuell liegt der Marktwert des Konzerns bei 644 Milliarden SEK.

Der Aktienkurs von Investor war zuletzt vor allem für langfristig orientierte Anleger interessant. Wer vor fünf Jahren eingestiegen wäre, hätte jetzt ein dreistelliges Plus in der Bilanz stehen. Doch auch aktuell könnte der Titel gemäß den durchschnittlichen Analystenmeinungen ein Kauf wert sein. Die Aktie notiert aktuell bei 212,00 SEK (18,012 EUR), das mittlere Kursziel wird mit 235 SEK angegeben. Charttechnisch gelang Mitte Juni der Sprung über die 100-Tage-Linie, zwei Tage später wurde die Marke dann wieder nach unten durchkreuzt. Langfristig befindet sich der Titel seit Anfang Januar im Aufwärtstrend.

Mutares (WKN: A2NB65): Fokus auf Mittelständler in Umbruchsituationen

Eigentümerwechsel, Refinanzierungsphasen, ein anderes Management: In Unternehmen gibt es immer wieder Sondersituationen. Die in München ansässige Mutares SE & Co. KGaA optimiert und saniert mittelständische Unternehmen und Konzernausgliederungen in solchen Umbruchphasen. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als aktiven Investor, der zum Beispiel mit seinem hauseigenen Beratungsteam oder der Unterstützung von Sanierungsprogrammen seinen Portfoliogesellschaften zu besseren Ergebnissen verhelfen will.

Die aktuell gelisteten Unternehmen sind in verschiedenen Industrien tätig: Automotive und Mobility, Engineering und Technology sowie Goods and Services. Die jüngste Unternehmensmitteilung vermeldet die Unterzeichnung zur Vereinbarung zur Übernahme von Efacec vom portugiesischen Staat.

"Wir freuen uns sehr, unsere zweite Akquisition im Jahr 2023 ankündigen zu können. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer operativen Expertise und den aktuellen Trends im Energiesektor das Potenzial des Unternehmens weiter ausbauen und es wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad bringen können", wird Johannes Laumann, CIO von Mutares, in der Meldung zitiert.

Der Marktwert von Mutares wird aktuell mit 513 Millionen Euro beziffert. Der Umsatz wird laut Marketscreener für 2023 auf 5.035 Millionen Euro, für 2024 auf 5.440 Millionen Euro geschätzt. Die Prognose zum Nettoergebnis beträgt für 2023 -28 Millionen Euro, für 2024 -20 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung wird für 2023 auf 561 Millionen Euro, für das kommende Jahr auf 606 Millionen Euro geschätzt. Für 2023 wird ein negatives KGV von -18,0x, für 2024 ein Wert von -25,2x erwartet.

Die Dividendenrendite fällt mit geschätzten 7,38 Prozent für 2023 und ebenfalls 7,38 Prozent für 2024 vergleichsweise hoch aus. Trotz sehr durchwachsener Geschäftszahlen könnte die Aktie einen Blick wert sein. Analysten kommen im Durchschnitt zum Urteil "Kaufen", das mittlere Kursziel wird mit 34 Euro angegeben. Aktuell notiert der Titel bei 24,93 Euro. Zuletzt erzielte die Aktie mehrere Zwölf-Monats-Hochs in Folge, Mutares-Aktionäre konnten im laufenden Jahr ein zweistelliges Plus und auf Drei- bzw. Fünf-Jahressicht ein dreistelliges Kurswachstum verbuchen.

Fazit: Beteiligungsunternehmen sind in sich mehr oder weniger stark diversifizierte Konzerne. Auch wenn sie keine vergleichbare Risikostreuung wie Aktienfonds bieten: Im Gegensatz zu Aktien von Unternehmen, die sich ganz klassisch auf einen Geschäftsbereich fokussieren, erhalten Anleger mit diesem Unternehmenstyp Zugang zu einem ganzen Bündel an Firmen und Branchen. Als Ergänzung in einem breit gestreuten Depot könnten solche Firmenkonglomerate daher interessant sein. Und wer gängige Kosten sparen möchte: Über Smartbroker handeln Sie Aktien besonders kostengünstig. Ein Trade über gettex ist bereits ab 0 Euro möglich (ab 500 Euro pro Trade) zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

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Autorin: KS, Redaktion Smartbroker


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