Elon Musk treibt den Verfall des früheren Twitters voran. Nun macht Musk eine jüdische Anti-Hass-Organisation für einen Teil des Wertverlusts verantwortlich und verbreitet damit antisemitische Narrative – wieder einmal.

Der Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) sei nur noch vier Milliarden Dollar und wert und habe damit seit Musks Kauf im Oktober 2022 rund 90 Prozent seines Werts verloren. Diese Rechnung hat niemand geringerer als Elon Musk selbst aufgestellt. Nun sucht der Tesla-Gründer nach Schuldigen für die Schwierigkeiten, in denen die Plattform seit seiner Übernahme steckt – und hat offenbar einen neuen Bösewicht gefunden: Die Organisation Anti-Defamation League (ADL), die sich gegen Hass und gegen Antisemitismus engagiert, sei ihm zufolge mindestens teilweise am Wertverlust seiner Plattform schuld.

Musk hat die Organisation in einer Reihe von Nachrichten angegriffen. "Ich sehe kein Szenario, in dem sie für weniger als 10 Prozent der Wertvernichtung verantwortlich sind, also etwa vier Milliarden US-Dollar", schreibt Musk. Auf 100 Prozent hochgerechnet habe X also insgesamt 40 Milliarden US-Dollar an Wert eingebüßt. Dementsprechend läge der aktuelle Unternehmenswert der Plattform nur noch bei 4 Milliarden US-Dollar: sein Kaufpreis (44 Milliarden US-Dollar) abzüglich der 40 Milliarden an "Wertvernichtung".

Wie er auf diese Zahlen kommt, erklärt Musk nicht. Die jüdische Organisation habe es darauf abgesehen, "diese Plattform zu töten", so Musk wörtlich und drohte zudem mit Klage: "Es sieht danach aus, als hätten wir keine andere Wahl, als eine Verleumdungsklage gegen die ADL einzubringen."

Damit bedient und verbreitet Musk antisemitische Narrative sowie rechtsradikale Verschwörungsmythen und das nicht zum ersten Mal. Musk beteiligt sich beispielsweise an den antisemitischen Angriffen auf den ungarischen Investor George Soros. Auch lässt er zu, dass bekannte Neonazis auf die Plattform zurückkehren und dort nationalsozialistische Inhalte verbreiten. Inhalte, die viele Unternehmen lieber nicht neben ihren Werbeanzeigen sehen – was wirklich zu einem erheblichen Wertverlust einer Online-Plattform führen kann.


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Autor: (antp) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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