Nach einem turbulenten Sommer legen sich die Wogen um die Leerverkäufer von Hexagon allmählich. Für die Analysten von AllianceBernstein der perfekte Zeitpunkt, um jetzt einzusteigen.

Der schwedische Industrietechnikkonzern Hexagon hat schwierige Monate hinter sich: Nachdem der US-Shortseller Viceroy Research Mitte Juli einen Bericht veröffentlicht hatte, in dem er Hexagon als "Unternehmensdiktatur" mit unlauteren Geschäftspraktiken bezeichnet, brach der Hexagon-Kurs um mehr als 18 Prozent ein. Die Schweden widersprachen den Vorwürfen auf ihrer Website. Die Anschuldigungen würden auf Fehlinformationen und Spekulationen beruhen. Hinter dem Bericht vermutet Hexagon das Ziel des Leerverkäufers, von negativen Kursentwicklungen zu profitieren.

Nun springen Analysten vom US-Vermögensverwalter AllianceBernstein (AB) für Hexagon in die Bresche. Sie sehen großes Aufholpotenzial und nennen für eine Investition vier Gründe:

1. Hohe säkulare Wachstumsstory. Hexagon sei ein Pure Player in einer rezessionssicheren Branche. Das selbst gesetzte Ziel sei es, der „data scientist“ der ersten Wahl für Kunden in allen erdenklichen Industriezweigen zu sein. AB prognostiziert ein jährliches Umsatzwachstum (CAGRO) von 9 Prozent in den kommenden fünf Jahren.

2. Gewinn und M&A-Compounder. Im Leerverkaufsbericht heißt es, Hexagon betreibe ein M&A-Ponzi-Schema, würde organisches Wachstum falsch darstellen und Bilanzen frisieren. Die AB-Analyse habe aber ergeben, dass keine der Behauptungen stichhaltig ist. Ganz im Gegenteil würden die Finanzdaten von Hexagon der vergangenen Jahrzehnte darauf hindeuten, dass Gewinne verlässlich wachsen und sich frühere Übernahmen bezahlt machen.

3. Bewertung. Obwohl die Anschuldigungen von Viceroy Research widerlegt seien, hat der Angriff zu einem erheblichen Abverkauf an den Börsen geführt. AB hält Hexagon nun für unterbewertet, mit einem Upside-Potenzial von 61 Prozent.

4. Selbsthilfe. Hexagon trete unter dem neuen CEO Paolo Guglielmini in eine neue, reifere Phase seines Geschäfts ein. Paolo konzentriere sich darauf, das organische Wachstum zu steigern, Kosten zu senken und Margen zu verbessern. Als Reaktion auf die Shortseller habe das Management bereits erste Schritte unternommen, um das Vertrauen der Anleger wieder herzustellen. Dazu würden insbesondere Transparenz-Bemühungen zählen.

Das Hauptrisiko für Anleger besteht laut AB darin, dass es dem Management nicht gelingen könnte, seine Investoren von den Verbesserungen im Bereich Datentransparenz und Governance zu überzeugen.

Die Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 20 Prozent verloren und notiert aktuell bei 7,87 Euro bzw. 92,18 Schwedischen Kronen (SEK). Bernsteins Kursziel beträgt 151 SEK. Das mittlere Kursziel von insgesamt 16 Analysten, die auf MarketScreener den Titel covern, liegt mit rund 118 SEK deutlich darunter. Die durchschnittliche Empfehlung lautet „Halten“.


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Autor: (tl) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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