Der deutsche Leitindex hat ein starkes Halbjahr hinter sich. Mit der passenden Titelauswahl konnte man aber noch mehr rausholen: Vier Beispiele aus unterschiedlichen Branchen.

Zu seinem 35. Geburtstag am 1. Juli glänzte der DAX mit einer Performance, die sich sehen lassen kann. Wer sich allerdings rein auf DAX-Werte bzw. darauf fokussierende Fonds oder ETFs begrenzt, verschenkt unter Umständen Renditechancen. Ohnehin sollte man sein Anlagekapital auf verschiedene Titel, Branchen und Anlageregionen streuen, um Verlustrisiken zu reduzieren.

Anleger, die ihre Depotbilanz allerdings so richtig aufpolieren wollten, hatten mit den nachfolgend beispielhaft vorgestellten Unternehmen gute Chancen: Vier "Marktbrecher" im Überblick.

Wacker Neuson (WKN: WACK01): Wo gebaut wird, ist Wacker Neuson

Bagger, Rüttelplatten, Radlader, Pumpen, Walzen, Beleuchtung: Die in München ansässige Wacker Neuson SE versorgt die Baubranche mit den erforderlichen Gerätschaften. Dieses Jahr feiert das Unternehmen sein 175jähriges Bestehen und kann auf einen starken Jahresauftakt zurückblicken. Wie der Mitteilung zum ersten Quartal 2023 zu entnehmen ist, stieg der Konzernumsatz um 27,9 Prozent auf 667,2 Millionen Euro. Das EBIT legte sogar überproportional um 124,6 Prozent auf 87,8 Millionen Euro zu – ausschlaggebend für diesen Anstieg waren laut Unternehmen einerseits die "an Materialkostensteigerungen angepassten Absatzpreise und die Flexibilisierung der Preismodelle".

Ein außerordentlicher Ergebniseffekt sei zudem durch den Verkauf von Anlagevermögen erzielt worden. "Wie im Rahmen unserer Jahresprognose antizipiert, haben wir den vollen Schwung aus den Vorquartalen mit ins neue Geschäftsjahr genommen und sind weiter deutlich gewachsen. Wir gehen aber gleichzeitig unverändert davon aus, dass das erste Quartal auch das stärkste des Jahres 2023 sein dürfte", wird Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group, in der Unternehmensmeldung zitiert.

Das Ergebnis je Aktie wird mit 0,92 Euro angegeben (Vorjahresquartal: 0,42 Euro). Marketscreener schätzt die Nettoverschuldung für 2023 auf 291 Millionen Euro, für 2024 auf 239 Millionen Euro. Der Marktwert des Konzerns liegt aktuell bei 1.493 Millionen Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 wird auf 7,62x, für 2024 auf 8,93x geschätzt. Die Dividendenrendite beträgt laut Schätzung dieses Jahr 4,95 Prozent, im nächsten Jahr 4,92 Prozent. Das mittlere Kursziel wird mit 29,25 Euro angegeben.

Die auf Marketscreener erfassten Analysten kommen zur durchschnittlichen Empfehlung „Kaufen“. Auch die auf Finanznachrichten.de veröffentlichten Analysten-Meldungen lasen sich zuletzt durchgängig positiv: Jeweils ein „Buy“ gab es von Warburg Research, Hauck Aufhäuser Investment Banking, Berenberg und Jefferies. Charttechnisch befindet sich die Aktie seit Jahresanfang im Aufwärtstrend, zuletzt wurde die 50-Tage-Linie nach oben durchbrochen. Im laufenden Jahr erzielten Wacker-Neuson-Aktionäre ein zweistelliges Plus und konnten zum Beispiel den DAX locker outperformen.

Gerresheimer (WNK: A0LD6E): Spezialist für Verpackungen in der Medizin- und Kosmetikbranche

Mit der Firma Gerresheimer kommt man vermutlich öfter in Kontakt, als dies bewusst ist: Duschgels, Cremes, Parfums und Tabletten oder sonstige Medizinprodukte etwa für Diabetiker – all dies wird von Gerresheimer mit sachgerechten Verpackungen versorgt. Die Geschäfte liefen bislang gut für die Düsseldorfer: Laut Unternehmensmitteilung wuchsen die Umsatzerlöse im ersten Quartal dieses Jahres organisch um 21,0 Prozent.

"Unsere Auftragsbücher sind sehr gut gefüllt und wir erwarten ein anhaltendes zweistelliges Wachstum von Umsatz und Adjusted EBITDA bei einer weiteren Verbesserung der Margen im Jahresvergleich. Wir sind auf Kurs für ein neues Rekordjahr", lässt sich Dietmar Siemssen, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG, in der Mitteilung zitieren. Alle Geschäftsbereiche seien zweistellig gewachsen, teilt das Unternehmen weiter mit. Das Adjusted EBITDA stieg demnach um 26,7 Prozent auf 78,0 Millionen Euro. Dies entspreche einem organischen Wachstum von 24,8 Prozent. Marketscreener schätzt die Nettoverschuldung 2023 auf 1.106 Millionen Euro, 2024 sollen es 1.133 Millionen Euro sein.

Auch Aktionäre konnten ein großes Stück vom Kuchen abbekommen: Die Performance im laufenden Jahr steht derzeit im hohen zweistelligen Bereich. Marketscreener gibt den Marktwert mit 3.706 Millionen Euro an. Das KGV wird für 2023 auf 27,4x und für 2024 auf 21,3x geschätzt.

Die Dividendenrendite soll laut Schätzung 2023 bei 1,22 Prozent und 2024 bei 1,38 Prozent liegen. Das mittlere Kursziel wird mit 119,33 Euro angegeben. "Kaufen" lautet demnach auch das durchschnittliche Analystenurteil. Ein "Overweight" empfahl zuletzt JP Morgan, ein "Outperform" kam von Credit Suisse und ein "Buy" vom Deutsche Bank Research. In der Chartanalyse überschritt die Aktie nacheinander die 50-, die 38- und zuletzt die 20-Tage. Der Titel läuft seit Ende letzten Jahres im Aufwärtstrend.

Parker-Hannifin (WKN: 855950): Antriebs- und Steuerungstechnik für verschiedenste Branchen

Von unterschiedlichen Industriezweigen bis hin zur Luftfahrt: Parker-Hannifin sorgt für die passende hydraulische, pneumatische oder elektromechanische Antriebstechnik. Der global agierende Maschinenbaukonzern mit Sitz in Cleveland meldet für das bereits bilanzierte dritte Quartal 2023 (endend zum 31. März 2023) sogar einen Rekordumsatz: Mit 5,1 Milliarden US-Dollar sei das Ergebnis im Vorjahresquartal um 24 Prozent übertroffen worden.

Der Nettogewinn betrug laut Unternehmensangaben 590,9 Millionen US-Dollar im Vergleich zu 348,0 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Der bereinigte Nettogewinn betrug 771,9 Millionen US-Dollar, dies sei ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022.

"Zum ersten Mal übertrafen die Quartalsumsätze fünf Milliarden US-Dollar und wir erzielten eine bereinigte operative Segmentmarge und einen bereinigten Gewinn pro Aktie in Rekordhöhe. Die Nachfrage blieb im gesamten Unternehmen stark, mit einem zweistelligen organischen Umsatzwachstum, einem Rekordauftragsbestand und einem positiven Auftragsbestand", freut sich entsprechend Jenny Parmentier, Chief Executive Officer, in der Mitteilung. Die Nettoverschuldung wird auf Marketscreener für 2023 auf 12.104 Millionen US-Dollar und für 2024 auf 10.024 Millionen US-Dollar geschätzt.

Aktionäre konnten im laufenden Jahr bislang ein zweistelliges Plus verbuchen. Das KGV wird für 2023 auf 26,1x und für 2024 auf 21,3x geschätzt. Die Dividendenrendite soll 2023 bei 1,38 Prozent und 2024 laut Schätzung bei 1,52 Prozent liegen. Der Marktwert wird aktuell auf 50.165 Millionen US-Dollar beziffert.

Charttechnisch folgten zuletzt mehrere All-Time-Highs. "Aufstocken" sollte man, folgt man den durchschnittlichen Analystenmeinungen. Für Dividendenfans interessant: Der Konzern gibt an, seine jährliche Dividende in 67 aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren erhöht zu haben und gehöre damit "zu den fünf Rekorden mit der längsten Dividendenerhöhung im S&P 500-Index".

Draftkings (WKN: A3DL31): Top-Performer für risikoaffine Anleger

Wer den DAX, aber auch andere Aktienindizes dieses Jahr so richtig hinter sich lassen wollte: Der Sportwetten-Anbieter Draftkings war jüngst im Rallye-Modus und lieferte 2023 bislang ein dreistelliges Plus. Stammaktien der Klasse A des in Boston beheimateten Unternehmens werden seit dem 24. April 2020 am Nasdaq Global Select Market gehandelt.

Zu den Geschäftszahlen heißt es: "Im ersten Quartal erwirtschafteten wir einen Umsatz von 770 Millionen US-Dollar, was einem Umsatzwachstum von 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, und ein negatives bereinigtes EBITDA von 222 Millionen US-Dollar." Laut Marketscreener wird die Nettoverschuldung des Online-Wettanbieters in 2023 auf 248 Millionen US-Dollar, in 2024 auf 430 Millionen US-Dollar geschätzt.

Das KGV fällt negativ aus und wird 2023 auf -14,4x und für das kommende Jahr auf -33,4x geschätzt. Der Marktwert liegt aktuell bei 12.124 Millionen US-Dollar. Analysten kommen derzeit im Durchschnitt zum Urteil "Aufstocken".

Fazit: Zwei Unternehmen aus Deutschland, zwei Konzerne aus den USA – mit den vorgestellten Aktien-Picks konnte man im bisherigen Jahresverlauf einen sehr guten Schnitt machen. Anleger sollten aber immer beachten, dass Börse langfristig funktioniert und kurzzeitige Rücksetzer mit dazu gehören. Wer sich sein Depot besonders günstig zusammenstellen möchte, spart über Smartbroker gängige Kosten. Über gettex sind Trades bereits ab 0 Euro möglich (ab 500 Euro Ordervolumen) zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

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Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de


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