Heute musste der Rüstungskonzern Rheinmetall einen Rückschlag verbuchen. Der Aktienkurs sackte ab. Was ist passiert und wie sind jetzt die Aussichten?

Durchwachsene Nachrichtenlage für Rheinmetall: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat laut Agenturberichten heute einen Nachkauf weiterer Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr vorerst ausgesetzt. Das berichtet die dpa. "Bevor sich das Fahrzeug nicht als stabil erweist, wird es kein 2. Los geben. Die Kritik aus dem Parlament ist vollkommen berechtigt", teilte Lambrecht am heutigen Montag in Berlin mit. Nach Informationen der dpa wurde eine geplante Unterzeichnung einer Übereinkunft für den Kauf weiterer Schützenpanzer auf Eis gelegt. Lambrecht: "Die neuerlichen Ausfälle des Schützenpanzers Puma sind ein herber Rückschlag."

Erst im vergangenen Jahr sei der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer Puma für gefechtstauglich erklärt worden, berichtet merkur.de. Und weiter: Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug habe zuvor schon als "Pannenpanzer" Schlagzeilen gemacht, heißt es an gleicher Stelle.

Auf der anderen Seite knallten bei Rheinmetall aber auch die Sektkorken: Ein langjähriger Nato-Kunde erteilt der südafrikanischen Tochter Rheinmetall Denel Munition einen Auftrag über die Lieferung von 155mm-Artilleriemunition der Produktlinie Assegai. Der Vertrag, mit einem Auftragswert im mittleren dreistelligen Millionenbereich in Euro, soll über die nächsten fünf Jahre laufen. Geschäftsführer Jan-Patrick Helmsen betont, das Unternehmen sei stolz darauf, den Nato-Partner zu unterstützen. "Rahmenverträge bieten langfristige Absicherung von Munitionslieferungen und ein flexibles System zur überjährigen Munitionsbeschaffung", erklärt Helmsen weiter.

Erst Anfang Dezember erhielt das Unternehmen den Auftrag, zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Skynex zu fertigen. Dem Handelsblatt zufolge soll es sich bei dem Empfängerland um die Ukraine handeln. Die Systeme sollen Anfang 2024 ausgeliefert werden. Kostenpunkt hier: 182 Millionen Euro. Mitte Dezember dann ein Auftrag eines namhaften Automobilherstellers, der Abgasrückführungsmodule im Wert von rund 300 Millionen Euro orderte. Dieser Auftrag spült nicht nur viel Geld in die Kassen, sondern verhilft dem Unternehmen außerdem dazu, seine globale Marktführerschaft im Bereich der Emissionsreduzierung langfristig zu erhalten und weiter auszubauen.

Noch sehen Finanzexperten beim Aktienkurs quer durch die Bank Luft nach oben. Großes Potenzial für die Aktie wittert etwa die US-Bank JPMorgan, die als Kursziel 265 Euro nennt. Ihre Einstufung für Rheinmetall lautet klar "Overweight". Auch das Analysehaus Warburg Research empfiehlt den Kauf des Papiers. Das Kursziel hebt es von 211 auf 225 Euro an. Laut Analyst Christian Cohrs untermauere der Kapitalmarkttag des Rüstungsunternehmens seine Kaufempfehlung. Hier habe der Konzern mehr Details zum Rüstungsboom preisgegeben und sich zudem zu seinen langfristigen Zielen geäußert. Demnach erwartet der Konzern in diesem Jahr einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Für 2025 rechnet Rheinmetall laut Medienberichten mit rund doppelt so viel: mit einem Umsatz von 10 bis 12 Milliarden Euro.

Man darf gespannt sein, ob sich die Kursziele der Rheinmetall-Analysten nach dem Hin und Her um den Puma-Auftrag, der heute von Ministerin Lambrecht vorerst auf Eis gelegt wurde, wieder ändern.

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(ner) für die wallstreet:online Zentralredaktion

 


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