Der Nasdaq 100 hat stark von der Tech-Rallye profitiert. Die Kehrseite der Medaille: Eine zu hohe Konzentration im Portfolio. Das geht die Nasdaq nun an. Kleinere Unternehmen im Index könnten davon profitieren.

In zwölf Tagen ist es so weit: Am 24. Juli ändert sich die Zusammensetzung des US-amerikanischen Index Nasdaq 100. Dieser umfasst die 100 größten an der Nasdaq gelisteten Unternehmen mit Ausnahme von Finanzunternehmen. Die Nasdaq hat angekündigt, die Gewichtung der Unternehmen im Index anzupassen, um die Überkonzentration der Tech-Titel auszugleichen. Das heißt voraussichtlich: Top-Titel wie Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia und Tesla reduzieren zugunsten anderer Aktien des Index. 

Das aus gutem Grund: Mit 37 Prozent Wachstum hat der Nasdaq 100 die beiden relevanten US-Indizes S&P 500 und Dow Jones Industrial Average abgehängt. Allerdings: Die fünf größten Titel machen zusammen mehr als 40 Prozent des Nasdaq-100-Portfolios aus. Die Top-10-Positionen kommen zusammen auf eine Gewichtung von rund 60 Prozent. Das liegt vor allem an der Rallye der Tech-Titel: So hat sich beispielsweise der Aktienkurs von Nvidia in diesem Jahr fast verdreifacht. Diese Überkonzentration birgt ein klassisches Klumpenrisiko, das die Nasdaq nun beheben will. 

Was sich vernünftig anhört, kann zu signifikanten Verschiebungen auf dem Markt führen: Laut Nasdaq waren zum Jahresende 2021 mehr als 300 Milliarden US-Dollar in ETFs investiert, die den Index abbilden. Diese Summe dürfte bis dato noch signifikant gestiegen sein. All diese Fonds sind von der Neugewichtung betroffen. Fonds wie der Invesco QQQ-ETF mit einem Volumen von 200 Milliarden US-Dollar dürften ihre Bestände an das Rebalancing des Index anpassen. 


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Analysten erwarten das Rebalancing deshalb mit Spannung. Die Indexstrategen von Wells Fargo gehen davon aus, dass die Aktien von Unternehmen wie Starbucks, Mondelez, Booking Holdings, Gilead Sciences, Intuitive Surgical, Analog Devices und Automatic Data Processing profitieren und deren Gewichtung im Nasdaq 100-Index steigen werde.

"Die kleineren Unternehmen werden am Ende einen größeren Prozentsatz des gesamten Index ausmachen", sagte Sam Stovall, Chefanlagestratege bei CFRA-Research. "Die Portfoliomanager müssen in der Folge ebenfalls die Positionen dieser Unternehmen aufstocken, was ihre Aktienkurse in die Höhe treiben wird“, prognostiziert Stovall. 

(ck) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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