Laut einem Insider prüfen US-Beamte, ob "Marktmanipulation" die jüngste Volatilität bei Bankaktien verursacht haben könnte. Derweil will das Weiße Haus den "Leerverkaufsdruck auf gesunde Banken" überwachen.

Regionale US-Bank-Aktien haben ihre Talfahrt in dieser Woche fortgesetzt. Zuvor war die First Republic Bank als dritte mittelgroße Bank in den USA innerhalb von zwei Monaten in Konkurs gegangen.

Das ruft auch Shortseller auf den Plan. So erzielten Leerverkäufer nach Angaben des Analyseunternehmens Ortex allein am Donnerstag mit Wetten gegen bestimmte US-Regionalbanken Gewinne in Höhe von 378,9 Millionen US-Dollar.

Diese erhöhten Short-Quoten und die anhaltende Volatilität der Aktien haben in den vergangenen Tagen Aufmerksamkeit auf sich gezogen – auch von US-Beamten und Aufsichtsbehörden. Die Fundamentaldaten des Sektors gelten als äußerst robust.

"Staatliche und bundesstaatliche Aufsichtsbehörden und Beamte achten zunehmend auf die Möglichkeit von Marktmanipulationen bei Bankaktien", zitiert Reuters eine Insiderquelle.


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Auch die Pressesprecherin des Weißen Hauses sagte, dass die Regierung Biden die Situation genau beobachte: "Die Regierung wird die Marktentwicklungen, einschließlich des Drucks durch Leerverkäufe auf gesunde Banken, genau beobachten", so Karine Jean-Pierre bei einem Briefing im Weißen Haus.

Die American Bankers Association forderte die SEC am Donnerstag auf, die umfangreichen Leerverkäufe von Bankaktien und das Engagement in den sozialen Medien zu untersuchen: "Wir fordern die SEC auf, alle ihre bestehenden Instrumente in Betracht zu ziehen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Möglichkeiten für missbräuchliche Handelspraktiken zu verringern und das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen."

Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler versicherte in einer schriftlichen Erklärung: "Wie ich bereits sagte, ist die SEC in Zeiten erhöhter Volatilität und Unsicherheit besonders darauf bedacht, jede Form von Fehlverhalten zu erkennen und zu verfolgen, die Investoren, Kapitalbildung oder die Märkte im Allgemeinen bedrohen könnte."

Die zunehmenden Leerverkäufe haben den Ruf nach einem vorübergehenden Verbot laut werden lassen. Wie Reuters berichtet, ziehe die SEC einen solchen Schritt "derzeit nicht in Betracht".

Derweil nutzen, wie Barron’s berichtet, einige Insider aus dem Bankensektor die niedrigen Kurse, um zum ersten Mal oder zum ersten Mal seit Jahren wieder Aktien zu kaufen. Demnach hätten Insider von Zions Bancorp, U.S. Bancorp USB, Lakeland Financial und Unity Bancorp Ende April und Anfang Mai Aktien auf dem freien Markt gekauft.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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