Unternehmensinsider dürfen ihr Wissen nutzen, um Aktien der Marke Eigenanbau zu kaufen. Die Gewinne können sich sehen lassen.

Kaum jemand kennt ein Unternehmen so gut, wie die hauseigenen Führungskräfte, Vorstände und Aufsichtsräte. Die Insider können häufig so gut wie kaum ein anderer vorhersagen, wie sich das Geschäft in den kommenden Monaten entwickeln wird – und damit die Performance am Markt. Zwar beeinflussen nicht nur interne Faktoren die Entwicklung der Unternehmenstitel. Dennoch haben Insider oft den richtigen Riecher: Laut Handelsblatt haben zwar auch von Insidern gekaufte Aktien im schwierigen Börsenjahr 2022 Verluste gemacht. Doch die von ihnen verkauften Aktien verloren noch einmal deutlich mehr.

Am besten lief es im vergangenen Jahr für Jutta Roosen-Grillo, Ehefrau von Ulrich Grillo, Aufsichtsratschef bei Rheinmetall. Im Januar 2022 kaufte Roosen-Grillo Rheinmetall-Aktien für gut 35.000 Euro. Damit konnte sie bis Ende des Jahres einen Gewinn von über 40.500 Euro machen, also einer Rendite von gut 115 Prozent. Rein rechtlich ist das kein Problem, solange Insider, zu denen eben auch Ehe- und Lebenspartner zählen, die Käufe und Verkäufe bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) melden.

Roosen-Grillo ist nicht die Einzige, die im vergangenen Jahr von ihrem Insider-Wissen profitiert hat. Auch Joachim Dürr, Vorstandschef der Jost-Werke, machte ordentlich Gewinn. Er schlug bei einem Kursrutsch im April bei den Titeln des Nutzfahrzeug-Zulieferers zu und machte damit bislang ein Plus von 58 Prozent. In die Reihe der Insider-Champions gliedert sich auch Nicholas Gartside ein. Er ist Chefanlagestratege bei der Munich Re und machte, gemeinsam mit seiner Frau Sophie, laut Handelsblatt einen Gewinn von fast 54 Prozent. Das Ehepaar hatte Anfang März kurz vorm Jahrestief zugeschlagen und die Titel für einen Stückpreis von 214 Euro erworben. Mittlerweile notiert die Aktie bei rund 323 Euro.

Waffen, Nutzfahrzeuge, Versicherungen – die erfolgreichsten Insider-Käufe passen zu den übergreifenden Trends am Markt aus dem vergangenen Jahr. Der Fokus verschob sich von Wachstum auf Value, Titel die lange aus ethischen Gründen als umstritten geahndet wurden haben durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine einen Imagewandel durchlebt.

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(lif) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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