Der Aktienkurs von Oracle ist nach enttäuschenden Umsatzzahlen nachbörslich deutlich abgesackt. Bringt das neue KI-Startup von Elon Musk die Wende?

Die Oracle-Aktien sackten im außerbörslichen Handel in New York um neun Prozent ab, nachdem der Hersteller von Datenbanksoftware einen Umsatz und eine Umsatzprognose veröffentlicht hatte, die geringer ausfielen als erwartet.

Nach einem sprunghaften Anstieg der Cloud-Nachfrage während der Pandemie überdenken viele Unternehmen ihre Digitalisierungspläne, was Oracle schadet, da es in einem Segment, das von größeren Konkurrenten wie Amazon Web Services und Microsoft dominiert wird, aufholen muss.

Dennoch sagen Analysten, dass die zunehmende Akzeptanz von Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) das Cloud-Infrastrukturgeschäft von Oracle ankurbeln könnte, da die Fortschritte in der Netzwerktechnologie des Unternehmens besser geeignet sind, um KI-Arbeitslasten zu bewältigen.

"KI-Entwickler haben Verträge über den Kauf von Kapazitäten in Oracles Gen2 Cloud im Wert von mehr als vier Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Das ist doppelt so viel, wie wir am Ende des vierten Quartals verzeichnet hatten", sagte Larry Ellison, Chairman und CTO von Oracle.

Hilfe von Elon Musk und Warren Buffett

Ellison, der sich selbst als engen Freund von Elon Musk bezeichnet, gab bekannt, dass das KI-Startup xAI des Tesla-CEOs einen Vertrag über das Training von KI-Modellen in Oracles Gen2 Cloud unterzeichnet hat. Ellison investierte in Tesla-Aktien und hatte bis August 2022 einen Sitz im Vorstand des Elektroautoherstellers inne.

Der Oracle-Chef sagte auch, dass alle neun Versorgungsunternehmen, die sich im Besitz von Berkshire Hathaway befinden, ihre bestehenden Warenwirtschaftssysteme durch Oracles Fusion-Cloud-Anwendungen ersetzen werden. Berkshire ist die Investmentgesellschaft von Warren Buffett.

Ohne den nachbörslichen Kurseinbruch vom Montag sind die Oracle-Aktien in diesem Jahr bisher um 55 Prozent gestiegen, während der US-Leitindex S&P 500 im gleichen Zeitraum um etwa 17 Prozent zugelegt hat.

Die Ergebnisse konkret:

Der Umsatz für das abgelaufene erste Geschäftsquartal belief sich auf 12,45 Milliarden US-Dollar und lag damit leicht unter den Analysten-Schätzungen von 12,47 Milliarden US-Dollar, berichtet Reuters. Ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen verdiente das Unternehmen 1,19 US-Dollar pro Aktie, verglichen mit den Erwartungen in Höhe von 1,15 US-Dollar.

Oracle prognostiziert für die laufenden drei Monate ein Umsatzwachstum zwischen fünf Prozent und sieben Prozent und blieb damit unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 8,2 Prozent, wie aus LSEG-Daten hervorgeht. Das Unternehmen erwartet auch einen bereinigten Gewinn zwischen 1,30 und 1,34 US-Dollar pro Aktie, verglichen mit den Erwartungen von 1,33 US-Dollar.

Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion


Tipp aus der Redaktion: Hebeln - aber richtig!  In dem neuen Report von Börsenexperte Lars Wißler zeigt er, welche Möglichkeiten es zu Hebeln gibt und was Anleger unbedingt beachten sollten. Sichern Sie sich hier jetzt den kostenfreien Report.



Jetzt den vollständigen Artikel lesen