Die Sorge vor einer Technologie-Übermacht befeuert bereits seit Monaten einen Chip-Krieg zwischen den USA und China – und sorgt für Kurssprünge bei Unternehmen.

Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beflügelt vor allem die Halbleiter-, respektive Chip-Industrie. Es hat sich in den vergangenen Monaten ein Konflikt zwischen den USA und China aufgebaut, der in manchen Medien schon als Chip-Krieg tituliert wird.

So vorsichtig man mit dieser Vokabel sein sollte, eines ist klar: die Thematik hat die (geo)politische Ebene zweifellos erreicht. Im Fokus steht dabei die Sorge vor einer bedrohlichen Technologie-Übermacht. So haben die USA schon vor einiger Zeit chinesische Exporte von Hochleistungschips, Chip-Maschinen und anderem Werkzeug limitiert und versuchen China aus den Lieferketten der Chip-Hersteller immer stärker auszuschließen. Zudem erwägen die Vereinigten Staaten offenbar, zeitnah weitere Beschränkungen für den Export von KI-Chips nach China einzuführen, berichtet das Wall Street Journal. Diese Chips stellen unter anderem die US-Chipunternehmen Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD) her.

China geht weiter in die Offensive. Nachdem die Regierung bereits vor einiger Zeit den Einsatz von Chips des US-Herstellers Micron in einigen Bereichen untersagt hatte, will sie ab dem 1. August Exportkontrollen und Genehmigungspflichten für die Metalle Gallium und Germanium verhängen. Beides sind Schlüsselmaterialen, die bei der Herstellung von Halbleitern und anderen elektronischen Komponenten zum Einsatz kommen. Dies kündigten das Handelsministerium (MOFCOM) und die Allgemeine Zollverwaltung (GAC) in einer gemeinsamen Mitteilung zu Wochenbeginn an, "um die nationale Sicherheit und die nationalen Interessen zu schützen". 

Damit könnte eine weitere Eskalationsstufe eingeläutet werden. Denn Chinas Exportkontrolle von Rohstoffen sind womöglich erst "der Anfang", wie der ehemalige stellvertretende chinesische Handelsminister Wei Jianguo gegenüber der regierungsnahen Zeitung "China Daily" Reuters zufolge sagte. Ein Termin, den viele Marktteilnehmer darum gespannt verfolgen dürften, ist der morgige Besuch der US-Finanzministerin Janet Yellen in China. Neben der politischen Ebene dürfte deren Fokus dabei auch auf der Performance von Chip-Aktien liegen, sowie auf Papieren von in der Causa zentralen, metallverarbeitenden Unternehmen.

Zu den jüngsten Profiteuren an der Börse zählen die Aktien chinesischer Metallunternehmen wie von Yunnan Lincang Xinyuan Germanium Industry Co. und Yunnan Chihong Zinc & Germanium Co.. Der Umsatz könnte durch gestiegene Germaniumpreise weiter angekurbelt werden, so Reuters.

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(ir) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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