Die Carvana-Aktie hat am Donnerstag 13,5 Prozent zugelegt. Die Titel verfügen über ein enorm hohes Short-Interesse. Das könnte zu erheblicher Volatilität führen.

Der Kursanstieg der Online-Gebrauchtwagenhändler-Aktie wurde wahrscheinlich von zwei wichtigen Faktoren angetrieben: Die robusten, die Erwartungen übertreffenden Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im August und die möglichen Auswirkungen des Streiks der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW). Auch Titel anderer börsennotierter Gebrauchtwagenhändlern haben den gestrigen Handelstag im Plus geschlossen, darunter CarMax und Vroom.

Die Verkäufe der Autohändler wuchsen demnach sowohl auf Monats- als auch auf Jahresebene und verzeichneten einen Umsatz von über 130 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 124 bis 125 Milliarden US-Dollar im Juli 2023 und August 2022.

Wahrscheinlich aber ausschlaggebender: In einem beispiellosen Vorgang haben Mitglieder der mächtigen Gewerkschaft United Auto Workers die Werke der drei großen US-Autobauer – General Motors, Ford und Stellantis – bestreikt. Die Streikmaßnahmen starteten in der Nacht zum Freitag, als die Deadline für die Tarifverhandlungen erreicht wurde. Die UAW vertritt dabei etwa 150.000 Mitglieder. Der Streik könnte zu einer Verknappung des Neuwagenangebots oder zu höheren Preisen führen, was die Verbraucher auf den günstigeren Gebrauchtwagenmarkt lenken könnte.

Ein weiterer wichtiger Punkt: 30,5 Prozent der ausstehenden Carvana-Aktien sind leerverkauft, das entspricht laut Yahoo Finance 45,5 Prozent des öffentlich gehandelten Aktienkapitals. Daher können selbst geringe positive Nachrichten einen erheblichen Anstieg des Aktienwerts des Unternehmens auslösen, wenn Leerverkäufer ihre Positionen eindecken oder reduzieren.

Die Carvana-Aktie ist seit Jahresbeginn um sagenhafte 1078 Prozent gestiegen. In den vergangenen drei Monaten summiert sich das Kursplus auf 139 Prozent. Auf Wochensicht hat die Aktie über 17 Prozent zugelegt.


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Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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