Der jetzige Eigentümer des Kurznachrichtendienstes Elon Musk plant mehr als die Hälfte der 7.000 Stellen bei Twitter zu streichen.

Schon vor seiner Konzern-Übernahme hat es entsprechende Gerüchte gegeben, nun macht Milliardär und Meinungsmacher Elon Musk kurzen Prozess: Der frischgebackene Twitter-Chef plant einem Bloomberg-Bericht zufolge 3.700 Beschäftigte zu entlassen. Die Agentur beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach werde Musk die betroffenen Angestellten am morgigen Freitag über die Kündigungen informieren. Immerhin hätte er damit sein Versprechen eingehalten, keine Twitter-Mitarbeiter vor dem 1. November zu entlassen. Darüber hatte im Vorfeld die Zeitung Washington Post mit Blick auf an diesem Tag fällige Aktienoptionen spekuliert.

All jene, die bleiben dürfen, müssen bis auf wenige Ausnahmen zurück ins Büro – Schluss mit Home-Office. Bei Twitter galt seit Anfang März eine interne Regelung, wonach sich alle Beschäftigten ihren Arbeitsort selbst aussuchen durften. Schon ein wenig schräg, hatte doch gerade Musk keine Gelegenheit ausgelassen, über zu viel inhaltliche Kontrolle bei Twitter zu monieren.

Auch die Nutzer bleiben von Musks radikaler Änderungswelle nicht verschont: Erst am Dienstag hatte der Konzernlenker angekündigt, die Verifikation von Nutzerinnen und Nutzern kostenpflichtig zu machen. Die begehrten weißen Häkchen auf einem blauen Abzeichen gibt es künftig nur noch für Kunden des Monatsabos "Twitter Blue" für acht US-Dollar. Der Verkauf der Plaketten soll nächste Woche beginnen und mit weniger Werbung und bevorzugt behandelten Tweets locken. Musk hatte die bisherigen Vergabekriterien als intransparent bezeichnet.  

Wer bereits verifiziert ist, bekommt eine mehrmonatige Schonfrist – bevor er zur Kasse gebeten wird. Künftig sollen so rund 50 Prozent der Twitter-Einnahmen generiert werden. Aktuell erwirtschaftet das Unternehmen rund 90 Prozent seiner Umsätze mit Werbeeinnahmen. Das hat Folgen: Große Werbekunden überlegen bereits, ihre Ausgaben für Twitter zu pausieren. Der Tech-Milliardär bleibt jedenfalls dabei: "An alle Nörgler, beschwert Euch bitte weiter, aber es kostet acht US-Dollar“, schrieb er auf Twitter. Es wird sich zeigen, ob sein Plan aufgeht.

(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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