Das kriselnde deutsche Traditionsunternehmen hinterließ mit einer Falschmeldung hinsichtlich einer Insidertransaktion einen faden Beigeschmack.

So manch erfahrener Marktteilnehmer dürfte sich gestern beim kriselnden Batteriehersteller mit Sitz in Ellwangen verwundert die Augen gerieben haben. Denn was gestern über die Börsenticker lief, kann man getrost in die Rubrik "Pleiten, Pech & Pannen" einordnen.

Kurz nach Börseneröffnung vermeldete die Varta AG einen Insiderkauf durch ihren Aufsichtsrat Martin Ohneberg über ein Volumen von 160.362,27 Euro. Die Aktien wurden laut der Meldung zu einem Durchschnittskurs von 17.507 Euro eingesammelt. Für die gebeutelten Varta-Aktionäre bedeutete diese Nachricht nach den zahlreichen Insiderverkäufen der letzten Monate durch Großaktionär Michael Tojner einen deutlichen Vertrauensbeweis.

In Folge dessen drehte der Aktienkurs an der kritischen charttechnischen Unterstützungsmarke im Bereich von 17 Euro und setzte zu einem Höhenflug an, der die Aktie im Handelsverlauf um rund sieben Prozent bis auf ein Tageshoch bei 18,27 Euro bugsierte. Pünktlich nach Börsenschluss um 22:05 Uhr erfolgte dann die Ernüchterung. Bei der vermeldeten Insidertransaktion handelte es sich nicht um einen Kauf, sondern um einen Verkauf des Organs.

In Folge dessen gab die Aktie die kompletten Gewinne des Vortages ab. Sollte das Zwischentief bei 16,75 Euro nach unten durchbrochen werden, droht ein erneuter Test des Verlaufstiefs vom 1. Juni 2023 bei 13,82 Euro.

Kaschiert werden sollte der Faux pas mit einer veröffentlichten Unternehmensmeldung hinsichtlich neuer Projekte, die jedoch eher allgemein ohne nähere Details geliefert wurde. Demnach arbeite man mit Partnern an einer Unternehmung, die die Nutzung von Eisen zur Energiespeicherung in Form eines so genannten Eisen-Slurry/Luftspeichers erforscht. Beim zweiten Projekt handelt es sich um die Weiterentwicklung von Zink-Ionen-Batterien.

Wirklich Farbe bekennen, ob wie im August vermeldet, das zweite Halbjahr wirklich besser verläuft als die ersten sechs Monate des Jahres und die prognostizierten Umsätze von 900 Millionen Euro erreicht werden können, muss das Management spätestens bei den anstehenden Quartalszahlen am 14. November.

Autor: mar für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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