Der Konsumgüterriese tritt kurstechnisch seit Jahren auf der Stelle. Die Neubesetzung des CEO soll Anleger endlich wieder hoffen lassen. Experten der Berenberg Bank sehen positive Anzeichen.

Nach mehreren Jahren im Niemandsland zeigt Unilevers Aktienkurs Zeichen der Besserung. Das meinen die Analysten der Berenberg Bank, die die Aktie kürzlich unter die Lupe genommen haben. Mit dem neuen CEO Hein Schumacher am Ruder wird erwartet, dass Unilever mit den Branchenführern, Colgate-Palmolive und Procter & Gamble, konkurrieren kann. Die Aktie von Unilever ist mit einem 17er KGV für 2024 deutlich günstiger bewertet als die Konkurrenz (21 für Colgate und 22 für P&G)

Schumacher, bekannt für seine robuste Führung bei Royal FrieslandCampina, wird seine Pläne für Unilever zusammen mit dem Q3-Quartalsbericht am 26. Oktober vorstellen. Das Team um Berenberg-Analyst Fulvio Cazzol sieht besonders bei der Vielzahl der Marken im Unilever-Konzern einigen Handlungsbedarf. 

Steht die Aktie vor einer Neubewertung?

"Verbesserungspotenzial sehen wir bei der weiteren Schärfung des Markenportfolios des Unternehmens. Unilever hat unserer Meinung nach zu viele Marken - fast 50 Prozent mehr als P&G - von denen einige das organische Umsatzwachstum und die Bruttomargen verwässern."

Chancen auf eine Kursneubewertung sieht der Analyst trotzdem, vor allem weil das Unternehmen die lange Phase der Kosteninflation hinter sich habe. Nun werde sich der Fokus "auf die wichtigsten Faktoren für die Rendite der Aktionäre verlagern: organisches Umsatzwachstum, operative Margen und Barausschüttungen an die Aktionäre."

Die Analysten sehen für die kommenden Jahre eine organische Umsatzsteigerung von 4,5 Prozent, ein EPS-Wachstum von sechs Prozent (2024-27) und eine Dividendenrendite von fast vier Prozent.

Berenberg-Anlayst Cazzol bestätigt sein Kaufen-Votum für die Aktie und senkt das Kursziel leicht von 61,40 Euro auf 59,30 Euro. "Nach drei Jahren mit schleppender Kursentwicklung glauben wir, dass die Situation bei Unilever bald interessanter wird."

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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