Der Aktienkurs des E-Auto-Startups VinFast ist in wenigen Tagen um drei Viertel abgesackt. Der Einbruch könnte an Fahrt gewinnen.

Die Marktkapitalisierung des Elektroauto-Startups VinFast Auto ist in weniger als zwei Wochen um fast 190 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Bereits sechs Tage in Folge hat der Aktienkurs zum Teil deutlich nachgegeben. Der Trend könnte sich heute fortsetzen und vielleicht sogar an Fahrt gewinnen. Die Frage ist, wieviel ein unprofitables Unternehmen, das erst wenige Tausend Fahrzeuge produziert hat, wert sein kann. 

Die Aktien von VinFast sind im vergangenen Monat nach dem Börsengang des Unternehmens durch eine spezielle Übernahmegesellschaft (SPAC) sprunghaft hochgeschnellt, sodass der E-Auto-Hersteller am 28. August eine astronomische Marktkapitalisierung von 231,3 Milliarden US-Dollar erreichte und damit auf einen Schlag der drittwertvollste Autobauer der Welt war.

Nur noch Tesla (ca. 800 Milliarden US-Dollar) und Toyota (242 Milliarden US-Dollar) kommen laut CompaniesMarketCap.com auf einen höheren Marktwert. Oder um es mit den deutschen Autobauern zu vergleichen: Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen (ohne Porsche) kommen aktuell auf rund 210 Milliarden US-Dollar

Doch diese Zeiten sind erst einmal vorbei. Am Donnerstag büßten die Titel des vietnamesischen Konzerns im New Yorker Handel um 26,6 Prozent ein und sind auf dem besten Weg, ihre Verluststrähne heute auf sieben Tage auszudehnen. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 41,5 Milliarden US-Dollar ist VinFast nur noch auf Rang 13 in der Liste der wertvollsten Autobauer.

"Das ist keine Aktie, mit der man etwas zu tun haben möchte", erklärte Jim Cramer von CNBC, der für seine markigen Aussagen bekannt ist, mit Blick auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens. "Ich mag gar nichts an ihnen, sie haben kaum Autos verkauft. Finger weg von dieser Aktie, das Unternehmen sollte gar nicht an der Börse sein."

Der Elektroautohersteller gehört mehrheitlich zum vietnamesischen Mischkonzern Vingroup, einem der größten börsennotierten Unternehmen Vietnams. Nach Angaben von VinFast hat das Unternehmen bis zum 30. Juni 2023 fast 19.000 Elektroautos ausgeliefert.

Etwa 99 Prozent der VinFast-Aktien werden vom Vingroup-Vorsitzenden und VinFast-Gründer Pham Nhat Vuon kontrolliert, sodass nur ein sehr kleiner Teil für Investoren verfügbar ist. Das macht die Aktie besonders volatil.

VinFast importiert seine Fahrzeuge in die USA und baut seine nordamerikanische Präsenz weiter aus. Im Juli machte das Unternehmen den ersten Spatenstich für eine Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge im US-Bundesstaat North Carolina. Das Startup sagt, dass das Werk bei voller Produktion die Kapazität haben wird, 150.000 Fahrzeuge pro Jahr zu produzieren.

Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion


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