Boeing Dreamliner-Produktion stockt: Teilemangel und Qualitätsfragen im Fokus

Boeing steht vor Herausforderungen bei der Ausweitung der Produktion des 787 Dreamliners. Engpässe bei bestimmten Bauteilen zwingen das Unternehmen, seine Hochlaufpläne zu überdenken. Diese Verzögerung wurde den Mitarbeitern im Werk in South Carolina zu Beginn der Woche mitgeteilt, bestätigte Boeing auf Nachfrage.

Produktionspläne im Wandel

Aktuell fertigt Boeing etwa fünf Dreamliner pro Monat und hatte geplant, diese Zahl im kommenden Jahr zu erhöhen. Genauere Details zu den fehlenden Bauteilen und den veränderten Produktionszielen werden erwartet, wenn Boeing diese Woche seine Quartalszahlen vorlegt.

Qualitätskontrollen unter Beobachtung

Die Aufmerksamkeit für Boeings Qualitätsmanagement ist besonders hoch, nachdem im Januar ein Vorfall mit einer fast neuen 737-9 Max Maschine auftrat, bei dem ein Rumpfteil im Flug verloren ging. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat daraufhin verstärkte Qualitätsprüfungen gefordert und vorerst eine Ausweitung der Produktion der 737-Serie untersagt.

Zudem kamen Vorwürfe eines Whistleblowers ans Licht, der behauptet, Boeing hätte über Jahre die Spaltmaße an der Rumpfverbindung der 787 Dreamliner nicht korrekt eingehalten. Dies könne die Langlebigkeit der Flugzeuge beeinträchtigen, so der Whistleblower Sam Salehpour während seiner Aussage vor dem US-Senat. Boeing weist diese Vorwürfe zurück und argumentiert, dass die verwendeten Spezifikationen strenger seien als notwendig. Inspektionen hätten bisher keine Mängel aufgezeigt.

Finanzielle Auswirkungen spürbar

Die finanziellen Ergebnisse spiegeln die aktuellen Herausforderungen wider. Analysten prognostizieren einen Rückgang des Gewinns pro Aktie um 28,58 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und einen Umsatzrückgang von 9,40 Prozent. Trotz der Herausforderungen erwarten Analysten für das laufende Geschäftsjahr eine Erholung, mit einem prognostizierten Umsatz von 84,43 Milliarden USD. Die genaue Angabe erhalten wir noch diese Woche.