Am heutigen Montag geht der Abwärtstrend der Commerzbank weiter. Zum Start des Handels sank der Kurs um fast fünf Prozent und notiert nun bei 10,57 Euro (Stand 22.01 um 15 Uhr). Grund dafür ist eine neue Bewertung der Bank of America. 

Analysten sinken Kursziel 

Das Kursziel für die Commerzbank-Aktie wurde von der Bank of America von 13,00 Euro auf 12,00 Euro gesenkt, und die Bewertung der Papiere wurde von "Neutral" auf "Underperform" geändert. Die Analysten begründen dies damit, dass sie erwarten, dass die Eigenkapitalrendite bei acht Prozent verharrt. Das Finanzinstitut hat jedoch das Ziel, bis 2027 mindestens 11,5 Prozent Eigenkapitalrendite zu erreichen. Die rückläufigen Zinserwartungen werden als Hauptgrund für diese Einschätzung genannt. Die Prognose von acht Prozent Eigenkapitalrendite wird mit Gewinnen pro Aktie kombiniert, die 10 bis 25 Prozent unter dem breiten Analystenkonsens liegen. Auch bei den kumulierten Kapitalausschüttungen an die Aktionäre über Rückkäufe eigener Papiere und Dividenden für die Jahre 2023 bis 2027 äußern die Analysten Bedenken und gehen davon aus, dass diese ein Viertel unter dem Konsens liegen werden.

Geplante Kapitalausschüttung und Fusion mit der Deutschen Bank gefährdet? 

Aufgrund der geringeren als erwarteten Profitabilität erwartet die Bank of America außerdem, dass die jährlich geplante Kapitalausschüttung um bis zu 32 Prozent reduziert werden könnte. Obwohl die jährliche Kapitalrendite aus Dividenden und Aktienrückkäufen von zehn bis elf Prozent nach wie vor attraktiv ist, liegt sie unter dem Sektordurchschnitt in der Eurozone.

Die Spekulation über eine Fusion mit der Deutschen Bank konnte in den letzten Tagen ebenso wenig dazu beitragen, die Aktien zu beleben. Laut dem Analyst Rohith Chandra-Rajan von der Bank of America würde eine solche Fusion zwar Sinn ergeben, sei aber derzeit unwahrscheinlich.

Immer mehr Experten raten zum Verkauf 

Mit der negativen Einschätzung liegt nun eine weitere Verkaufsempfehlung vor. Wie der Aktionär berichtet, empfehlen damit aktuell drei Analysten die Commerzbank-Aktie zu verkaufen. Im Gegensatz dazu raten weiterhin 17 der insgesamt 25 Experten zum Kauf, während die verbleibenden fünf Analysten die Aktie derzeit halten.

Aufgrund des Verkaufsdrucks in der vergangenen Woche hat sich das Potenzial auf Sicht von zwölf Monaten, basierend auf dem durchschnittlichen Kursziel von 14,93 Euro, auf fast 40 Prozent erhöht. Das höchste Kursziel wird von Tobias Lueksch von Kepler Cheuvreux mit 19,40 Euro angegeben.