EQS-Media / 16.04.2024 / 14:04 CET/CEST

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Mit einem Augenzwinkern wird die Börse gern als das größte Glücksspiel der Welt bezeichnet, allerdings hängt hier nicht nur alles von Fortuna ab. Investieren bedeutet, im Vorfeld Märkte zu beobachten und Wahrscheinlichkeiten abzuwägen.

Derzeit zeichnet sich der globale Trend zur Liberalisierung der Glücksspielbranche ab. Deutschland gab Online-Glücksspiele im Jahr 2021 zur Legalisierung frei und auch in Österreich möchte man stückweise von der Monopolstellung abweichen. Aus Sicht von Investoren ist die gestiegene Stabilität auf den Märkten interessant, denn das könnte zu Wachstum führen.

In welche Glücksspiel-Unternehmen kann man an der Börse investieren?

Börsennotierte Aktien von Glücksspielanbietern gibt es einige und zu den bekanntesten zählen unter anderen diese Unternehmen:

  • 888 Holdings
  • bet-at-home.com AG
  • Evolution Gaming Group AB
  • Entain PLC
  • LeoVegas AB

Diese Unternehmen sind an verschiedenen internationalen Börsen notiert und bieten so die Möglichkeit, am Hype um das Online Glücksspiel teilzuhaben. Es kommt wie bei allen Aktien allerdings darauf an, die richtige Aktie eines Unternehmens zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt zu investieren.

Eine andere Möglichkeit, vom Wachstum der Branche in Form von Aktien zu profitieren, besteht in Aktien von Software- und Chiphersteller-Firmen, die indirekt mit dem Erfolg der Glücksspielunternehmen zusammenhängen.

Ein Blick auf die Marktlage: Online Casinos versprechen in den nächsten Jahren zunehmendes Wachstum

Trends und Prognosen sagen voraus, dass die Einnahmen im Glücksspielsektor in den nächsten Jahren steigen werden. Daran hat vor allem das Online Casino einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Für Spieler ist es heute leichter denn je, auf Spielautomaten, Tischspiele und andere Glücksspiele zuzugreifen.

Spätestens nachdem während der Pandemie alle landbasierten Angebote ausfielen, ist die Bedeutung von digitalem Spiel auch in der Politik ein Thema geworden. Es ist zu erwarten, dass der digitale Sektor weiter wächst und sich zunehmend verändert. Durch neue Technologien wie KI gibt es Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren und Jahrzehnten nicht denkbar waren.

Für das Jahr 2024 wird im Markt der Online Casinos ein Gesamtumsatz von 35,62 Milliarden Euro erwartet. Das Volumen soll innerhalb der nächsten vier Jahre auf 44,04 Milliarden Euro ansteigen, was einem Zuwachs von 5,45 % pro Jahr entspricht.

Solche Zahlen lassen auch Investoren aufhorchen, denn wo Wachstum ist, da steigen auch die Chancen auf eine gute Rendite. Garantien für eine positive Entwicklung gibt es allerdings nicht, die Glücksspielbranche gilt als hochvolatil und es gibt auch zahlreiche Negativbeispiele.

Das Risiko beim Investment in einzelne Anbieter

Ein florierendes Geschäft treibt die Umsätze nach oben, auch für legale Glücksspielanbieter. Darüber freuen sich Aktionäre. Das Restrisiko bleibt jedoch, wie der Kursverfall der Bet-at-home-Aktie in den vergangenen Jahren zeigte. Immer dann, wenn ein Einzelunternehmen oder Konzern in Verruf gerät, kommt es zu spürbaren Negativbewegungen an der Börse.

Eine Garantie, dass ein seriöser Anbieter nicht doch einmal in Schwierigkeiten kommt, gibt es nicht. So gab es in der Vergangenheit immer wieder Fälle von Geldwäsche, mangelnder Kontrolle und fehlender Sicherheitselemente. Kamen solche Ereignisse ans Tageslicht, ließ der Börsencrash nicht lange auf sich warten.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet kann es mehr Sinn machen, in ETFs statt Aktien zu investieren. Damit wird der gesamte Glücksspielmarkt abgedeckt und nicht nur ein einzelner Konzern.

Regulatorische Risiken sind nicht von der Hand zu weisen

In den meisten Ländern Europas gibt es bereits strenge Regularien im Bereich des Glücksspiels, aber auch eine zunehmende Liberalisierung. In Deutschland hat der Glücksspielstaatsvertrag vom 1. Juli 2021 dafür gesorgt, dass zuverlässige Anbieter offiziell eine Lizenz beantragen dürfen. In der Schweiz entschied der Bundesrat Ende 2023 erstmals, zwölf Lizenzen für Online Glücksspiele zu vergeben.

Österreich ist eines der wenigen Länder mit einer strikten Monopolisierung, die sich Gerüchten zufolge jedoch in den nächsten Monaten und Jahren aufweichen soll. Klingt zunächst einmal „sicher“, ist aber nicht abschließend. Es kann jederzeit zu Veränderungen kommen, wenn die Regulierungsbehörden Grund zum Eingreifen sehen.

Die relevanten Länder stellen in regelmäßigen Abständen Berichte bereit, anhand derer Politik und Spielerschützer die weiteren Vorgänge entscheiden. Kommt es zu einer Neuregulierung, sind Einbrüche der Umsätze keine Seltenheit. Hier zeigt sich Deutschland als negatives Beispiel.

Die sehr strengen Vorgaben (Verzicht von Tischspielen, Grenzen beim Einsatz) führen bis heute dazu, dass sich Spieler lieber an Spielunternehmen aus dem EU-Ausland halten, obwohl diese offiziell nicht zugelassen sind. Positiv zeigen sich diesbezüglich die Vorgehensweisen der Schweiz. Zwar bleibt das Glücksspiel online wie offline den staatlichen Anbietern vorbehalten, dafür haben Gambler aber den vollen Zugriff zu allen Arten von Spielen.

Nach derzeitiger Lage ist es kaum möglich einzuschätzen, ob es weitere Regulierungsmaßnahmen gibt oder ob die Liberalisierung in den Ländern voranschreitet. Stellenweise wurde auch schon von einer EU-weiten Regulierung gesprochen, um den Glücksspielstaaten Gibraltar und Malta einen Riegel vorzuschieben. Hier sitzen jene Anbieter, die sich auf die Dienstleistungsfreiheit in Europa berufen und ihre Angebote trotz gesetzlicher Verbote unterbreiten.

Pro und Contra – was spricht für Wachstum und was sind die Risiken?

Jede Investition, auch in die Glücksspielbranche, sollte sorgfältig abgewogen werden. Die zunehmende Legalisierung, technische Möglichkeit und die barrierefreie Verfügbarkeit der Anbieter auf dem Smartphone sprechen klar für Wachstum. Die Verbrauchergewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert.

Insbesondere jüngere Generationen zeigen eine starke Präferenz für digitale Unterhaltung, wozu auch Glücksspiele gehören. Hinzu kommt, dass die Produktangebote in den letzten zehn Jahren rapide gewachsen sind. Von Sportwetten über Tischspiele und Live Casinos bis hin zu Tausenden Slots ist alles verfügbar, was die Zielgruppe möchte.

Auf der anderen Seite stehen die Risiken einer regulatorischen Änderung (z.B. Steuererhöhungen, Gesetzesänderungen, Einschränkungen). Hinzu kommt, dass eine Marktsättigung nicht in Gänze ausschließbar ist. Kommt es zu Wirtschaftskrisen, sparen Menschen potenziell zuerst bei Freizeitbeschäftigungen.

In Zeiten der Krise konnten Glücksspielbetriebe schon seit jeher rückläufige Zahlen feststellen. Kriege, Inflationen, Pandemien – in solchen Zeiten sind Menschen auf Sicherheit bedacht und hier steht der Risikofaktor beim Glücksspiel entgegen.

ETFs vs. Aktien – was ist die sicherere Anlageoption?

Geht es um mehr Sicherheit beim Investment, sind ETFs in der Glücksspielbranche die bessere Wahl. Der größte Vorteil liegt bei der direkten Diversifikation. Beim Kauf einer einzelnen Aktie ist der Anleger von den Umsätzen des jeweiligen Anbieters abhängig. Kommt es zu Zwischenfällen und Einbußen, sinkt die Rendite.

Glücksspiel-ETFs bilden die Aktien mehrerer Unternehmen aus verschiedenen Bereichen des Glücksspielmarktes ab. Hier gehören nicht nur Online Casinos, sondern auch landbasierte Casinobetreiber und Sportwettenanbieter dazu.

ETFs richten sich zusätzlich an Einsteiger, die sich auf dem Aktienmarkt noch nicht auskennen. Anstatt langer Beobachtungen von Einzelunternehmen reicht ein genereller Marktüberblick, um eine Entscheidung zu treffen.

Fazit

Wer auf Wachstum, Risiko und gute Renditen setzt, kann von der wachsenden Glücksspielbranche profitieren. Aufgrund der Volatilität des Marktes ist es allerdings nicht auszuschließen, dass vor allem langfristige Einbrüche zum Problem werden.

Wie bei allen Investitionen gilt es daher, im Voraus zu diversifizieren, zu analysieren und nicht zu viel zu investieren. „Alles auf Rot“ ist zwar beim Roulette ein gängiges Muster, an der Börse allerdings zu riskant.



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Emittent/Herausgeber: United Newswire
Schlagwort(e): Finanzen

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