Die Porsche AG legte mit 9,4 Milliarden Euro Erlös einen Rekordbörsengang aufs Parkett, den lediglich der Telekom-IPO aus dem Jahr 1996 toppt. Antworten auf die wichtigsten Fragen für Anleger.

Wie lief der Porsche-Börsengang?

Von den angebotenen 113,9 Millionen Vorzugsaktien konnte Volkswagen (VW) alle zum Höchstpreis von 82,50 Euro verkaufen. Insgesamt spülte der Börsengang knapp 9,4 Milliarden Euro ein – das zweitgrößte Initial Public Offering (IPO) seit der Deutschen Telekom im Jahr 1996. Damit ist die Porsche AG mit 75 Milliarden Euro bewertet und liegt knapp hinter Branchenführer Volkswagen mit einem Marktwert von 85 Milliarden Euro.

Wem gehört die Porsche AG jetzt?

Insgesamt besteht die Porsche AG aus 911 Millionen Aktien – in Anlehnung an das Sportwagenmodell 911. Die Hälfte davon sind stimmberechtigte Stammaktien, die andere Hälfte stimmrechtslose Vorzugsaktien. Alleineigentümer VW hat mit dem Börsengang nun insgesamt ein Viertel der Aktien – also 113,9 Vorzugsaktien und 113,9 Stammaktien – verkauft.

Stimmrechtlosen Vorzugsaktien sind die, die nun an der Börse gehandelt werden. Deren Aktionäre haben zwar alle kein Stimmrecht. Dafür erhalten sie die Dividendengarantie auf eine bevorzugte, in der Regel höhere Dividende als beim Pendant der Stammaktie.

Bereits im Vorfeld hatten sich vier Ankerinvestoren dazu verpflichtet, größere Anteile an Vorzugsaktien zu kaufen: Der US-Fondsanbieter T.Rowe Price, die Abu Dhabi Developmental Holding Company und zwei Staatsfonds aus Katar und Norwegen. Die restlichen Vorzugsaktien gingen an institutionelle und private Anleger.

Die angebotenen stimmberechtigten Stammaktien erstand der Familienclan Porsche Piech. Sie kauften die vollen 25 Prozent der angebotenen Stammaktien plus eine weitere, sodass sie nun eine Sperrminorität halten. Dafür zahlten sie einen Aufschlag von 7,5 Prozent, also insgesamt rund zehn Milliarden Euro. Für den VW-Konzern – der die restlichen 75 Prozent der Stammaktien hält – bedeutet das, dass er keine wichtigen Entscheidungen mehr ohne die Zustimmung der Familie treffen kann. 

Was ist der Unterschied zwischen der Porsche AG und der Porsche SE? 

Bei der Porsche AG, die jetzt an die Börse gegangen ist, handelt es sich um die Automobilproduktion der Sportwagen. Sie ist ein Tochterunternehmen des VW-Konzerns. Bei der Porsche Automobil Holding, kurz Porsche SE, geht es um die Vermögensverwaltung der Familie Porsche Piech. Über die Holding besitzt die Familie 53,3 Prozent der Stammaktien am VW-Konzern und hat jetzt auch darüber die Porsche-AG-Aktien gekauft. 

Gab es dabei einen Interessenkonflikt? 

Der österreichische Manager Hans Dieter Pötsch ist gleichzeitig Vorstandschef der Porsche SE und Aufsichtsratsvorsitzender der VW AG. Viele Kritiker bemängeln, dass er damit gegenteilige Interessen vertritt: Die Porsche SE, die Anteile an der Porsche AG gekauft hat, war auf einen möglichst geringen Preis aus. Gleichzeitig wollte VW einen hohen Preis erzielen.

Außerdem sei der Aufschlag für die stimmberechtigten Stammaktien zu gering ausgefallen. Die Porsche-Pietch-Familie musste im Vergleich zu den stimmlosen Aktien nur 7,5 Prozent draufzahlen. 

Und was macht VW mit dem Geld?

Stammaktien und Vorzugsaktien brachten zusammen fast 20 Milliarden Euro für den VW-Konzern ein. 51 Prozent davon will er jetzt in den Ausbau des Elektroauto-Geschäfts investieren, berichtet die Tagesschau. Die andere Hälfte geht über eine Sonderdividende an die eigenen Aktionäre. Je VW-Aktie wären das etwa 18 Euro.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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