Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF hat seine Lufthansa-Beteiligung komplett verkauft. Die Aktie fällt am Mittwoch deutlich, doch die Analysten der DZ-Bank sind bullisch.

In der Corona-Krise hatte sich der staatliche Fonds mit 20 Prozent und stillen Einlagen an der Kranich-Airline beteiligt und dem Unternehmen so aus einer finanziellen Schieflage geholfen. Damals hatte der WSF 2,56 Euro pro Aktie gezahlt. Am Dienstag wurden die Anteile zum Stückpreis von 6,11 Euro verkauft.

Insgesamt hat der Bund damit 1,07 Milliarden Euro aus dem Verkauf seiner Lufthansa Anteile erlöst und steigt mit einem Gewinn von über 700 Millionen Euro wieder aus. Für den Steuerzahler hat sich die Rettung damit ausgezahlt.

"Damit findet die Stabilisierung der Lufthansa ihren erfolgreichen Abschluss. Lufthansa ist wieder vollständig in privater Hand", freute sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch.

Einen Teil des staatlichen Aktienpaketes dürfte sich der Logistik-Unternehmer und Lufthansa-Großaktionär Klaus-Michael Kühne gesichert haben. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise. Sein Anteil an der Airline soll von 15 Prozent auf 17,5 Prozent gestiegen sein.

DZ-Bank Analyst Dirk Schlamp nimmt die Lufthansa auf seine Empfehlungsliste der "DZ Bank Equity Ideas". Sein Kursziel von neun Euro liegt rund 50 Prozent über dem aktuellen Kurs. "Das operative Geschäft des Unternehmens scheint sich weiter zu erholen, und laut Unternehmen verliefen die Sommermonate Juli und August mit höheren Preisen hervorragend. Insofern erwarten wir ein ergebnisseitig starkes drittes Quartal 2022", so Schlamp. 

Auch für die Zukunft ist der Experte trotz eines möglichen Konjunktureinbruches zuversichtlich. "Auch wenn das Deutschland-Geschäft, das rund ein Drittel der Erlöse ausmacht, konjunkturbedingt möglicherweise einen Dämpfer hinnehmen muss, bleiben unseres Erachtens die Perspektiven für das ertragsstarke Langstreckengeschäft positiv. Lufthansa geht davon aus, dass sich das US-Geschäft stärker erholen wird, und erwartet positive Impulse von der schrittweisen Öffnung des asiatischen Marktes", schreibt Schlamp.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion

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