Erfolgreiches erstes Halbjahr für den VW-Konzern: Auslieferung von 4,4 Millionen Fahrzeugen weltweit verzeichnet einen Anstieg von 12,8 Prozent

In einer aktuellen Mitteilung am Freitag gab der VW-Konzern erfreuliche Zahlen für das erste Halbjahr bekannt. Mit insgesamt 4,4 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen aller Konzernmarken weltweit konnte ein bemerkenswerter Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. Dieser positive Trend ist zweifellos ermutigend, allerdings gibt es dennoch Herausforderungen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Insbesondere der Elektroauto-Markt entwickelt sich nicht so gut, wie es erhofft wurde.

Die Probleme bei Volkswagen haben zwei Hauptursachen. Zum einen hat das Unternehmen seine Kosten nicht im Griff und produziert deutlich teurer als die wachsende Konkurrenz. Zum anderen ist die Nachfrage nach Elektroautos allgemein eingebrochen. Bei VW ist dieser Einbruch so stark, dass auch die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren das Minus nicht ausgleichen kann, wie das Manager-Magazin berichtet. Die Konzernvertriebsstelle in Wolfsburg zweifelt bereits an der Erreichung der Jahresziele, denn ersten Prognosen zufolge könnten die Verkäufe weltweit um bis zu 300.000 Fahrzeuge unterhalb des angestrebten Wertes von 9,5 Millionen liegen.

Abschwächung des Wachstums in der monatlichen Entwicklung

Trotz beeindruckender Steigerung der Auslieferungen um 27 % in den ersten sechs Monaten, insbesondere in Westeuropa, bleibt das größte Problem für die Wolfsburger bestehen. Auf dem entscheidenden chinesischen Markt, der in der Vergangenheit bis zu 40 % des Umsatzes von VW ausmachte, gingen die Verkäufe im Juni zurück, da Tesla mit ihrem Preiskampf konkurriert. Das Ergebnis: ein Rückgang um 14,5 %. Während der Gesamtabsatz des Konzerns, einschließlich Audi, Seat und Skoda, in der ersten Jahreshälfte deutlich stieg, zeigt die monatliche Entwicklung eine deutliche Verlangsamung. Das Wachstum verlangsamte sich von einem Anstieg von 16 % im Mai auf nur noch 5,7 % im Folgemonat.

Sorgen um das Neugeschäft mit Elektroautos

Das Unternehmen steht vor besonderen Herausforderungen im Bereich des Neugeschäfts, insbesondere im Zusammenhang mit Elektroautos, die mittlerweile etwa 7,4 Prozent der Auslieferungen ausmachen. Bisher wurden die Erwartungen an die Elektromobilität nicht erfüllt, was auch die Politik betrifft. In einem Interview mit der Braunschweiger Zeitung äußerte sich Daniela Cavallo, Betriebsratschefin, besorgt über diese Entwicklung. Die Auswirkungen machen sich bereits in der Produktion bemerkbar, da in Zwickau, dem Hauptelektrostandort von Volkswagen, die dritte Schicht auf einer von zwei Montagelinien gestrichen wird. Ähnliche Nachrichten wurden auch aus dem Emder Werk bekannt.

Trotz der positiven Gesamtentwicklung muss der VW-Konzern also weiterhin mit einigen Herausforderungen kämpfen, vor allem im Zusammenhang mit der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Die Situation in China stellt ebenfalls eine bedeutende Aufgabe dar, der sich das Unternehmen stellen muss, um seinen Erfolg auf dem globalen Markt langfristig zu sichern.

 

Börsennews-Redaktion intern / pr