Schlechte Laune wohin man blickt

Die Stimmung innerhalb der deutschen Immobilien- und Bauwirtschaft bleibt weiterhin am Boden. Die Auftragslage erreicht neue Negativrekorde. Nach den Problemen in der Adler-Gruppe, scheint nun das Signa-Imperium von René Benko an der neuen Zinswirklichkeit zerschellt zu sein. Die Kurse von Vonovia und Deutsche Wohnen konnten in der letzten Zeit von neuer Hoffnung, dass die Zinsen in möglicherweise absehbarer Zeit die momentanen Höhen wieder verlassen, profitieren. Doch Stand jetzt ist die Finanzierung weiterhin schwierig, die Kosten bleiben hoch, für neues Geld, wie den Bau an sich. 

Die Kosten bleiben weiterhin hoch

Trotz etwas stabilisierter Kurse wird weiterhin von einer deutschen Immobilien-Krise gesprochen. Fast die Hälfte der Immobilienentwickler klagt weiterhin über die geringe Anzahl an Aufträgen und mehr als jeder Zehnte über finanzielle Schwierigkeiten. Die Energiekosten, Baukosten und Zinsen machen immer noch zu schaffen. Viele Projekte sind in dieser Lage nicht mehr profitabel, damit könnten schon tendenzielle Knappheiten in diesem Markt noch stärker ins Gewicht fallen. Die Hoffnung der Regierung Scholz bis zu 400.000 neue Wohneinheiten zu bauen, scheint weit entfernt. 

Vorsorge bei Vonovia

Unternehmen, die in der Niedrigzinsphase zu viele Schulden gemacht haben, könnten immer noch in Schwierigkeiten geraten. Bei Vonovia scheint indes keine Schieflage zu bemerken, auch wenn 2025 größere Zahlungen fällig werden. Der Konzern hat schon vorsorglich begonnen Liegenschaften zu veräußern und plant weitere Verkäufe im Wert von 3 Milliarden Euro. So sollen 2025 fällige Kredite und Anleihen im Wert von 4,5 Milliarden Euro gedeckt werden. Vonovia will sich, was die Verkäufe betrifft, vor allem auf Gewerbeimmobilien konzentrieren. Wohnungen sollen dagegen eher weniger verkauft werden, hier wird erwartet, dass die Talsohle bald endlich erreicht sei. 

Wie geht es mit dem Bundeshaushalt weiter?

Der Blick wandert nun wieder zu den Notenbanken, wie sich die Zinsen weiter entwickeln werden. Darüber hinaus allerdings auch auf die Haushaltskrise der Bundesregierung, schließlich sind davon auch potenzielle Subventionen für Energieeffizienz-Modernisierungen in Immobilien abhängig.