Die UBS bewertet die Bayer-Aktie weiterhin als "Kaufen" mit einem Kursziel von beachtlichen 90 Euro. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern habe trotz verfehlter Erwartungen die Jahresziele bestätigt, so Analyst Colin White in seiner ersten Reaktion. Allerdings habe Bayer für 2024 einen pessimistischen Ausblick auf das Wachstum gegeben und weitere Herausforderungen für die Profitabilität erwartet.

Richard Vosser von JPMorgan ist deutlich zurückhaltender und stuft die Bayer-Aktie unverändert als "Neutral" ein, wobei das Kursziel auf 47 Euro festgelegt wird. Vosser betont, dass Bayer den Jahresausblick für das operative Ergebnis (EBITDA) bestätigt habe, obwohl dieser im dritten Quartal die Konsensschätzung verfehlt habe. Der erstmalige Ausblick auf 2024 könnte jedoch die Konsensschätzung für das EBITDA um mindestens acht Prozent senken.

Emily Field von Barclays empfiehlt hingegen einen Kauf und setzt den fairen Wert der Aktie auf 65 Euro. Die Umsätze des Agrar- und Pharmakonzerns hätten die Erwartungen erfüllt, so Field. Das operative Ergebnis sei sogar besser als von ihr erwartet ausgefallen, jedoch habe das Ergebnis je Aktie aufgrund von Steuerbelastungen enttäuscht. Die Jahresziele seien beibehalten worden, und im Zuge der laufenden strategischen Überprüfung sei nahezu alles möglich, erklärt die Analystin.

Die Hoffnungen ruhen weiterhin auf Bill Anderson, der möglicherweise eine neue Struktur für Bayer schaffen kann, um verborgene Werte zu heben. Details dazu werden in den nächsten Monaten erwartet.

Und was halten wir von der Bayer-Aktie?

Es gibt nichts schönzureden. Immerhin läuft die Korrektur schon seit April 2015! Irgendwann ist es dann aber auch Mal gut, könnte man denken. Und in der Tat sehen wir ein kleines Licht am Horizont. Bayer hat, unserer Ansicht nach, aktuell die beste Chance seit zwei Jahren, die Korrektur endlich abzuschließen.

Wir sehen seit einigen Monaten eine endende Struktur um Chart, wobei unsere Einschätzung zur Beendigung der Korrektur im Bereich unserer violetten Box bei 52,50€ bis 39,345€ liegt. Der Kurs bewegt sich jetzt ganz am untersten Rand derselben und hat damit die letzte Chance nach oben abzudrehen.

Immerhin zeigt der Kurs jetzt eine Reaktion nach oben. Das passt auch ganz gut ins Bild, denn Bayer testet damit das bisherige tiefste Tief, welches bei 39,91€ liegt. Das aktuelle Tief liegt bei 39,56€ und damit knapp tiefer aber immer noch innerhalb unserer Box.

Worauf es jetzt ankommt

Der Kurs darf keinesfalls die 34,80€ nach unten verlassen. Wenn doch, dann ist die gesamte Struktur tot und damit die Chance auf eine Trendwende. Die Aktie wird dann weiter nach unten durchgereicht und baut das finale Tief höchstwahrscheinlich erst wieder im Bereich um frühestens 30€ oder spätestens 16€ (gegebenenfalls sogar noch tiefer) aus. Das wäre ein sehr langer wie schmerzhafter Leidesweg.

Sollte Bayer die Trendwende jetzt schaffen, würde das zunächst nicht dazu führen, dass wir euphorisch auf dem Kaufen-Knopf drücken. Ganz im Gegenteil. Bayer muss zunächst einmal zeigen, dass die Trendwende auch auf einem breiten Fundament steht. Hierzu ist es für uns zwingend erforderlich, dass die Aufwärtsbewegung stark wie impulsiv fünftteilig erfolgt. Erst wenn wir diese Struktur im Chart erkennen, werden wir einen Einkauf planen.

Aktuell drängt sich also (noch) kein Kauf auf, auch wenn die Chancen auf eine Trendwende besser stehen als je zuvor. Und damit deckt sich unsere Einschätzung ziemlich gut mit derselben von Colin White (UBS), Richard Vosser (JPMorgan) und Emily Field (Barclays).

Wenn du wissen möchtest, wie unsere Methode funktioniert und wie wir mit Bayer weiter umgehen, dann findest du alle Informationen bei uns auf der Webseite durch Klick auf HIER.

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