- Auftragseingänge im Maschinenbau sanken im Februar um 10%
- Besonders starke Rückgänge aus den Euro-Ländern
- Trendwende im zweiten Halbjahr erwartet
- DAX-Unternehmen könnten betroffen sein

Bröckelndes Zahlenwerk

Der VDMA, einer der größten Industrieverbände Europas, vertritt die Interessen von über 3.600 Mitgliedsunternehmen und stellt essentielle Brancheninformationen bereit, die für Investoren und Analysten von großer Bedeutung sind.

Die aktuellen Daten weisen auf eine fortgesetzte Schwäche der Auftragslage hin, die sich auch im Februar fortsetzte. Verglichen mit dem Vorjahr sanken die Auftragseingänge um 10 Prozent, wobei der Rückgang sowohl im Inland als auch im Ausland gleichmäßig verteilt war. Besonders bemerkenswert ist der stärkere Rückgang bei Bestellungen aus den Euro-Ländern im Vergleich zu jenen aus Nicht-Euro-Ländern. Diese Entwicklung reflektiert die fortwährenden wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist.

Hoffnung besteht

Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Gründe für Optimismus. Dr. Ralph Wiechers, Chefökonom des VDMA, hebt hervor, dass Konjunkturforscher eine Trendwende für das zweite Halbjahr prognostizieren, obwohl eine Erholung im spätzyklischen Sektor des Maschinenbaus möglicherweise länger auf sich warten lässt. Positiv zu vermerken ist der Rückgang der Inflationsraten, was als günstiges Zeichen für die zukünftige Entwicklung gewertet werden kann.

Über den Dreimonatszeitraum von Dezember 2023 bis Februar 2024 verzeichnete die Branche einen Rückgang der Bestellungen um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was auf eine gewisse Stabilisierung der Rückgangsrate hindeuten könnte. Der Rückgang bei Inlandsaufträgen sowie bei Auslandsbestellungen, insbesondere aus den Euro-Ländern, unterstreicht jedoch weiterhin die Herausforderungen für die Branche.

Insgesamt spiegelt die Situation im Maschinen- und Anlagenbau die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit wider und unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Anpassungsfähigkeit für Unternehmen dieser Branche. Die Aussicht auf eine Trendwende in der zweiten Jahreshälfte bietet einen Hoffnungsschimmer, doch die Branche muss sich weiterhin den kurzfristigen Herausforderungen stellen und Strategien für eine langfristige Erholung entwickeln.

Auswirkungen auf den DAX

Die Meldung über die anhaltende Schwäche der Auftragslage im Maschinen- und Anlagenbau könnte insbesondere für im DAX gelistete Unternehmen relevant sein, die direkt in diesem Sektor tätig sind oder enge Verbindungen dazu haben. Zu den potenziell betroffenen Unternehmen gehören:

Siemens AG: Als weltweit führendes Unternehmen in der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung spielt Siemens eine wichtige Rolle im Maschinen- und Anlagenbau. Rückläufige Auftragseingänge könnten sich besonders auf Geschäftsbereiche auswirken, die Industrieanlagen und -dienstleistungen anbieten.

Siemens Energy: Dieses Unternehmen, das sich auf die Energieerzeugung und -übertragung spezialisiert hat, könnte indirekt betroffen sein, da der Maschinen- und Anlagenbau häufig auch Energielösungen nachfragt. Obwohl Siemens Energy primär im Energiesektor tätig ist, könnten Auftragseinbußen in verwandten Industriebereichen spürbar werden.

Thyssenkrupp AG: Mit einem breiten Spektrum an Geschäftsaktivitäten, von Materialdienstleistungen bis zum Anlagenbau und der Herstellung von Komponenten, könnte Thyssenkrupp ebenfalls unter einem Rückgang der Bestellungen im Maschinen- und Anlagenbau leiden, vor allem in Bereichen, die sich mit dem Bau und der Wartung industrieller Anlagen beschäftigen.

BASF: Obwohl BASF vorrangig als Chemiekonzern bekannt ist, könnten Rückgänge im Maschinen- und Anlagenbau auch die Nachfrage nach chemischen Produkten und Materialien beeinträchtigen, die in diesem Sektor verwendet werden.

Quellenangabe: https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/90653715