- Feb. 2024: Produzierende Gewerbe +2,1%
- Baugewerbe boomt mit +7,9%, Energieproduktion sinkt
- DAX-Chancen in Auto & Chemie durch Produktionswachstum

Aktuelle Entwicklungen

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am Montagmorgen die aktuellen Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland für Februar 2024. Die Daten zeichnen ein differenziertes Bild der aktuellen Lage. Während die Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 % zurückging, liefert der Monatsvergleich Anlass zur Hoffnung auf eine stabilisierende Wirtschaft.

Besonders bemerkenswert ist der deutliche Produktionsanstieg im Baugewerbe von 7,9 %, welcher maßgeblich zum positiven Gesamttrend beitrug. Im Gegensatz dazu steht der Bereich der Energieerzeugung, der mit einem Rückgang von 6,5 % eine Herausforderung für das Gesamtergebnis darstellt. Die Industrieproduktion, welche Energie- und Baugewerbe ausschließt, verzeichnete ebenfalls ein Wachstum von 1,9 %, hauptsächlich angetrieben durch signifikante Zuwächse in der Automobilindustrie (+5,7 %) und der chemischen Industrie (+4,6 %).

Börsenrelevante Impulse

Für Börseninteressierte bieten diese Zahlen interessante Anhaltspunkte. Unternehmen aus dem Baugewerbe und der Industrie, insbesondere aus den Sektoren Automobil und Chemie, könnten in naher Zukunft von einer gesteigerten Aufmerksamkeit der Investoren profitieren. Angesichts des Produktionswachstums in diesen Bereichen könnten folgende Dax-Konzerne potenzielle Gewinner sein: 

Automobilindustrie:
Volkswagen:
Als einer der weltweit größten Automobilhersteller könnte Volkswagen von dem gemeldeten Produktionsanstieg in der Automobilindustrie profitieren. Eine Zunahme der Produktion deutet auf eine steigende Nachfrage hin, was sich positiv auf die Geschäftsergebnisse auswirken könnte.
Daimler: Ähnlich wie Volkswagen ist auch Daimler (respektive Mercedes-Benz Group) ein bedeutender Akteur in der Automobilbranche. Ein Anstieg der Produktion könnte auf eine positive Marktentwicklung für Daimler hinweisen, insbesondere im Bereich der Premiumfahrzeuge und Elektromobilität.
BMW: BMW profitiert ebenfalls von einer verstärkten Produktion im Automobilsektor, da das Unternehmen stark in den Markt für Luxusfahrzeuge und fortschrittliche Antriebstechnologien investiert.

Chemische Industrie:
BASF:
Als eines der größten Chemieunternehmen der Welt und Teil des DAX könnte BASF von den Produktionszuwächsen in der chemischen Industrie direkt profitieren. Der Anstieg könnte auf eine erhöhte Nachfrage nach Chemikalien und anderen BASF-Produkten hinweisen.
Covestro: Covestro, ein Hersteller von hochtechnologischen Polymermaterialien, könnte ebenfalls von einer gesteigerten Produktion in der chemischen Industrie profitieren, insbesondere wenn dies auf eine gesteigerte Nachfrage nach Kunststoffen und Polymern zurückzuführen ist.

Baugewerbe:
Obwohl im DAX keine Unternehmen direkt dem Baugewerbe zugeordnet sind, können indirekte Effekte auf Unternehmen aus verwandten Sektoren beobachtet werden, z.B. auf Materialhersteller oder Immobilienentwickler.
HeidelbergCement: Als einer der weltweit führenden Hersteller von Baustoffen könnte HeidelbergCement von einem Anstieg der Bautätigkeit profitieren, der zu einer erhöhten Nachfrage nach Zement und anderen Baustoffen führt.

Es ist jedoch wichtig, den Kontext der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht außer Acht zu lassen, der die Märkte weiterhin beeinflussen wird.

Wie geht es weiter?

Die aktuellen Zahlen bieten ein gemischtes Bild: Einerseits gibt es deutliche Anzeichen einer Erholung in bestimmten Sektoren des Produzierenden Gewerbes, andererseits bleibt die langfristige Perspektive angesichts des Rückgangs im Jahresvergleich und globaler Unsicherheiten herausfordernd. Für Investoren bedeutet dies, dass eine sorgfältige Auswahl und Diversifikation wichtiger denn je sind. 

 

Quellenangabe: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_141_421.html