Anzeige
++++++ Paukenschlag in den USA – diese Aktien könnten profitieren ++++++

Exoskelette – ein Drama für Investoren

vom 28.12.2022, 00:24 Uhr
DaddyTrader
805 Leser

Exoskelette - Viel versprochen, wenig gehalten – ein Drama für Investoren

Probleme in der App-Darstellung? Nutze den Link.

Einleitung

Spätestens seit den 1960er Jahren sind Exoskelette populär, erste Exoskelette lassen sich aber bereits schon auf Ende des 18. Jahrhunderts datieren.

Links: Patentzeichnung von 1890, Rechts: Patent von Samsung aus 2010.

Wer mehr über Exoeklette erfahren möchte...

Grundsätzlich lassen sich Exoskelette in drei Aufgabengebiete unterscheiden, medizinische Exoskelette für Rehabilitation/Mobilisation, industrielle Exoskelette zur Prävention und Ergonomie und militärische Exoskelette. Alle diese Exoskelette haben dabei fundamentale unterschiedliche Anforderungen an den Nutzer und die Aufgabe.

Exoskelett Typ Anwendung/Aufgabe
medizinische Ausgleich einer Behinderung oder Defizite für beeinträchtige Personen
industrielle Prävention von Muskel-Skelett Erkrankungen und Arbeitserleichterung von gesunden Menschen
militärische Leistungssteigerung bei gesunden Menschen in anspruchsvollen Einsatzumgebung

Hierbei zeigen sich schon die ersten fundamentalen Herausforderungen von Unternehmen am Exoskelettmarkt. Es müssen verschiedene Geschäftsfelder erschlossen werden, in einem Bereich sind komplizierte Erstattung durch Kostenträger und im anderen Verkauf an Industriekunden notwendig. Die technischen und regulatorischen Anforderungen sind nicht vergleichbar und müssen frühzeitig bei der Entwicklung berücksichtigt werden (bspw. Medizinprodukt für Reha und Maschinen/Arbeitsschutz für die Industrie). In den regelmäßigen Reports und Marktabschätzung (1,2,3 usw.) werden diese fundamentalen Unterschiede nie differenziert Betrachtet, es werden oft Äpfel mit Birnen verglichen und über riesige Zuwächsen fabuliert ohne ausreichende Kentnisse der Geschäftsbereiche.

Einen wirklichen Hype erlebten Exoskelette Mitte der 1990er Jahre in Japan mit dem Unternehmen Cyberdyne (benannt nach dem Sci-Fiction Unternehmen das den Terminator baute). Das ambitionierte Ziel damals wie heute, Querschnittgelähmte wieder das Laufen ermöglichen. Trotz der technologischen Fortschritte blieb der kommerzielle Erfolg aus, waren die Exoskelette zu groß und die Energiespeicher zu klein und der Mehrwert für die Nutzer zu einem Rollstuhl nicht gegeben und bis heute fragwürdig. Cyberdyne betreibt mittlerweile Rehazentren mit dem Einsatz von Exoskeletten für die Therapie.

Mitte der 2010er Jahre gab es ein Revival, mit dem Trend zu industriellen Exoskeletten, viele Exoskelett Unternehmen wechselten nun das Pferd. Allerdings mit den bereits erwähnten Problemen die solch ein Spagat mit sich bringt.
Im Jahr 2018 veröffentlichte EksoBionics eine Kooperation mit Ford für das EksoEvo, einem Exoskelett zur Unterstützung bei Überkopfarbeit, der Kurs explodierte kurzzeitig. Seitdem ist es sehr ruhig geworden, vielmehr haben Wettbewerber bessere Produkte, wie geringeres Gewicht, höhere Funktionalität und damit dem EksoEvo dem Rang abgelaufen, so z.B. das Paexo Shoulder von Ottobock.

Sollte man in Exoskelette investieren?

In 2022 gab es mehr als 60 Unternehmen in diesem Bereich, der größte Teil ist nicht an der Börse gelistet. Bis 2017 waren vier Unternehmen an der Börse handelbar, mit dem Abgang von RexBionics sind momentan noch drei Unternehmen an der Börse. Wie im Chart und Tabelle zu erkennen, ist aus Sicht eines Investors die Bilanz katastrophal, unzähligen Splits und Verwässerungen haben die Unternehmenswerte massiv gesenkt.

Kursabsturz und negatives KGV der an der Börse verbliebenen Exoskelett Unternehmen.(Stand: 12/2022)

Unternehmen Marketkap. in EUR KGV
EksoBionics 15,3 Mio -3,05
Cyberdyne 451,50 Mio. -154
ReWalk 45,39 Mio. -4,57

Die Wahrscheinlichkeit, dass also eines die gelisteten Unternehmen in Zukunft den Durchbruch schafft dürfte äußerst gering sein und nahezu gegen Null tendieren. Auch sind die Markterwartungen völlig falsch, die Technologie ist weiterhin kompliziert im Vergleich zu einem elektrischen Rollstuhl und der medizinische Nutzen durch klinische Studien nicht nachgewiesen, die Kosten bleiben weiterhin hoch. Auch der Lichtblicke des aktuellen Urteils zur Erstattung eines ReWalk Exos für gelähmte wird nichts daran ändern.

Die noch gelistet Unternehmen konnten ihr Know-How nicht effizient in den neuen Bereich der industriellen Exoskelette transferieren. Hier ist bspw. Ottobock mit seinen Produkten bereits stark am Markt etabliert und nicht zu Letzt durch Zukäufe wie SuitX oder der Lizensierung an Hilti klarer Favorit. Entsprechend sind die Aussichten von EksoBionics&Co. im Bereich industrieller Exoskelette schlecht.

Es bleibt kaum Hoffnung, die Bilanz der gelisteten Unternehmen ist düster und man sollte sich sehr gut überlegen weiter Geld in ein Fass ohne Boden zu werfen!

So Schade es für die Patienten ist und so cool auch die Technologie und deren bisherigen Errungenschaften sind, es bleibt auf absehbare Zeit kein tragfähiges Geschäft und somit leider auch kein Invest.

Werte zum Blogbeitrag
Name Aktuell Diff. Börse
Cyberdyne 1,162 EUR +0,17 % L&S Exchange
Ekso Bionics Holdings 1,333 EUR -0,56 % L&S Exchange
Rewalk Robotics 4,675 EUR ±0,00 % Lang & Schwarz

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer