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Wie gefährlich ist Trading überhaupt? – Alle Risiken erklärt

vom 20.04.2022, 11:32 Uhr
Andrewitzel
1038 Leser

In Deutschland hat sich in den letzten Jahren einiges getan, so auch beim Thema Trading. Dachten viele Deutsche vor Jahren noch, dass die Börse nur für Investment Banker zugänglich ist, hat sich diese Meinung mittlerweile geändert. Gerade in Zeiten, in denen man kaum Zinsen auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto bekommt und zeitgleich die Inflation so stark ansteigt wie seit Jahrzehnten nicht mehr, ist es verständlich, dass man sich nach neuen Investmentmöglichkeiten umschaut.

Immer mehr Menschen investieren hierzulande in die Börse und gerade junge Menschen interessieren sich auch für das Trading. Auch weil dieses Thema fast schon aggressive auf den unterschiedlichen Social Media Plattformen beworben wird. Doch was genau ist Trading überhaupt? Und noch viel wichtiger: Wie gefährlich ist das Traden?

 

Was versteht man unter Trading?

Unter dem Trading versteht man in der Regel das Kaufen und Verkaufen von unterschiedlichen Wertanlagen wie Aktien, (Krypto-) Währungen, Rohstoffe oder Indexe. Dabei werden die unterschiedlichen Anlagen in der Regel nur kurzfristig gehalten, um diese schnelle für einen Gewinn wieder zu verkaufen.

Um einen Gewinn zu erzielen, macht man sich in der Regel die Schwankungen, auch Volatilität genannt, des Markts zu nutzen. Dafür werden in der Regel auch gerne Options genutzt, mit welchen man auch bei Kursverlusten Gewinne machen kann. Wie schnell die Wertpapiere verkauft werden, lässt sich in drei unterschiedliche Kategorien einteilen.

  • Das Positionstrading beschreibt eine Strategie, in der die Wertanlagen für mehrere Tage oder Monate gehalten werden.
  • Das Swingtrading beschreibt eine Strategie, in der zwischen dem Kauf und dem Verkauf der Anlagen nur ein paar Tage liegen.
  • Das Day-Trading oder auch Intra-Day-Trading beschreibt eine Strategie, in der alle Käufe innerhalb desselben Tages wiederverkauft werden. Dadurch werden alle Gewinne und Verluste sofort realisiert. Wenn man über „Trading“ liest, ist meist diese Strategie gemeint.

Im Prinzip kann man sich aussuchen, mit welchen Produkten oder Anlagen man traden möchte. Der Unterschied zwischen den Wertpapieren liegt dabei in der Volatilität und damit der Höhe der möglichen Gewinne oder Verluste. Dabei gilt das umso volatiler der Kurs, desto höher können die Gewinne oder Verluste sein. So hat zum Beispiel der Bitcoin 2020 vielen Anlegern eine fünffache Wertsteigerung beschert. Bei Traden versucht man also in gewisser Weise den Markt vorherzusagen und die Anteile im richtigen Moment zu kaufen und wieder zu verkaufen. In der Realität ist das aber einfacher gesagt als getan.

Produkte die getradet werden: Futures, Währungen (Forex), CFDs (Differenzkontrakte), Optionen, Zertifikate, Rohstoffe, Metalle oder Staatsanleihen.           

Der Unterschied zum normalen Investieren

Der Hauptunterschied zum normalen Investieren liegt vor allem daran, wie lange man die Wertpapiere erhält. Wenn man zum Beispiel in einen ETF wie dem MSCI World investiert, möchte man diesen meist über mehrere Jahre hinweg halten, umso von der wachsenden Weltwirtschaft zu profitieren und dadurch Kursschwankungen ausgleichen. Beim Trading gibt es keine eigentliche Wertschöpfung, man möchte einzig die Schwankungen vorhersagen. Die Preisveränderung von zum Beispiel Lebensmittel gehen meistens auf diese Spekulationen zurück. 

 

Was braucht man für das Trading?

Um mit dem Trading zu starten, benötigt man nicht viel. An sich braucht man, um mit dem Traden zu starten nur ein Depot bei einem Broker, Nerven und einen Internetzugang. Dabei gibt es teilweise große Unterschiede zwischen den Brokern bei den Gebühren. So kann es sein, dass jede Transaktion Gebühren kostet oder nur Transaktionen unter 250 Euro, es kommt auch vor, dass die Verwahrung der Wertpapiere eine Gebühr kostet. Hier lohnt es sich, die unterschiedlichen Angebote zu vergleichen, vor allem die der spezialisierten Trading Broker haben teilweise speziell abgestimmte Produkte.

 

Wie muss man Gewinne aus dem Trading versteuern?

Die gemachten Gewinne muss man am Ende des Jahres in der eigenen Steuererklärung angeben. In der Regel fallen die Gewinne aus dem Trading unter die Kapitalerträge, auf die man die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zahlen muss, ggf. kommen hierbei noch Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer hinzu. Der Steuerfreibetrag für Gewinne aus Kapitalerträgen beträgt 801 Euro pro Jahr und Person.

Dabei müssen Verluste in der Regel nicht angegeben werden, sind aber trotzdem wichtig, da diese mit den Gewinnen verrechnet werden und so die Steuerlast senken. Das geschieht in der Regel automatisch bei deinem Broker. Verluste und Gewinne aus verschiedenen Depots kann man verrechnen, dafür benötigt man eine Verlustbescheinigung. Hier lohnt es sich, einen Anbieter zu wählen, der Bescheinigungen nach deutschem Steuerrecht ausstellt. Solltest dies nicht der Fall sein, dann muss man selbst die Verluste und Gewinne ermitteln, was in der Regel viel Aufwand bedeutet.

 

Kann man Trading lernen?

Bis zu einem gewissen Grad kann man und sollte man das Traden natürlich lernen, allerdings gehört auch eine gute Portion Glück dazu. Am besten kann man sich mit dem Trading vertraut machen, indem man ein sog. „Paper Trading“-Konto eröffnet und damit ausprobieren, wie sich die Käufe und Verkäufe auswirken. Ein „Paper-Trading“ Konto bezeichnet dabei ein Konto, bei dem ohne Geldeinsatz „getradet“ wird. Das Risiko ist dabei Null, da keine realen Käufe oder Verkäufe stattfinden.

 

Livetrading

Dank der neuen Technologien gibt es außerdem die Möglichkeit, das Trading im Livestream von professionellen Tradern zu lernen. Diese laufen in der Regel so ab, dass einem der Trader die eigene Strategie und Trades im Livestream erklärt, während diese getätigt werden. Allerdings muss man hier aufpassen, da einige dieser Angebote kostenpflichtig sind. Hier sollte man sich vor der Anmeldung über etwaige Gebühren informieren.

 

Wie gefährlich ist Traden?

Vor allem wegen der hohen Volatilität fragen sich viele Interessierte oft, was beim Traden passieren kann, aber auch, wie gefährlich es ist. Die Antwort ist so einiges kann passieren und die Gefahr für Verluste ist hoch. So zeigt eine Umfrage von der Europäischen Union unter Kleinanlegern, dass der Großteil der Anleger sein Geld verliert. So haben in Spanien 82 Prozent der Anleger Verluste gemacht, in Frankreich sogar 89 Prozent. Doch auch in Ländern außerhalb der EU machen die meisten Trader Verluste. So haben in Brasilien nach 300 Tagen Day Trading nur drei Prozent der Trader Gewinn gemacht. Das liegt daran, dass die meisten nicht auf die fünf Risiken des Tradings achten.

 

Risiko Nummer 1: Keine Stop-Loss-Order

Verluste passieren selbst den besten Tradern, vor allem da man die Kursbewegungen des Marktes nie perfekt vorhersagen kann, daran muss man sich einfach gewöhnen. Es ist aber wichtig, diese Verluste so gering wie möglich zu halten. Allerdings verlieren viele unerfahren Trader vor allem dadurch Geld. Eine Stop-Loss-Order kann helfen, die Verluste gering zu halten, sollte diese fehlen, gehen Anleger ein unnötiges Risiko ein. Bei einer Stop-Loss-Order wird eingestellt, dass der offene Handel ab einem bestimmten Verlust automatisch beendet wird. Dadurch wird der eigene Einsatz abgesichert, auch wenn man mal nicht auf den Trade schaut.

 

Risiko Nummer 2: Zu früh verkaufen

Unser zweites Risiko wirkt auf den ersten Blick etwas widersprüchlich, da wir gerade geraten haben zu verkaufen, sobald sich der Kurs gegen einen entwickelt. Viele unerfahrene Trader verkaufen die Position zu früh und verlieren dabei Geld, obwohl sich der Kurs längerfristig positiv entwickelt. Hierfür kann man eine sog. Trailing-Stop-Loss-Order setzen. Eine Trailing-Stop-Order steigt mit dem Preis und schließt den Handel automatisch, wenn der Preis wieder unter einen bestimmten Wert fällt. Dabei legt man vorher fest, um wie viel der Preis fallen kann, bevor automatisch verkauft wird.

 

Risiko Nummer 3: Zu viel Einsatz

Viele Trader verlieren auch Geld einfach nur dadurch, das zu viel des eigenen Vermögens bei den Trades eingesetzt wird. Die Faustregel besagt, dass man nur maximal 1 Prozent des eigenen Vermögens beim Trading nutzen sollte, da man im Umkehrschluss auch nur 1 Prozent verlieren kann. Außerdem müsste man bei diesem Szenario 100-mal einen Totalverlust erleben, damit das gesamte Ersparte verloren ist. Auch wenn der Markt sehr Volatile ist, ist ein solches Szenario eher unwahrscheinlich.

 

Risiko Nummer 4: Überhebelter Trade

Verluste gehen umso schneller, wenn man den Trade mit einem hohen Hebel eröffnet hat. Der Hebel bezieht sich auf einen Basiswert wie zum Beispiel den Dax, multipliziert aber Gewinne und Verluste mit einem vorher bestimmten Faktor. Ein typischer Hebelfaktor ist zehn. Setzt man auf einen steigenden Dax und dieser steigt dann tatsächlich 1 %, dann bekommt man mit dem sog. „Leverage“ 10 % Gewinn. Allerdings gilt das auch für die Verluste, sollte der Dax also 1 % verlieren, dann beträgt der eigene Verlust 10 %.

 

Risiko Nummer 5: Emotionen und Überheblichkeit

Unser letztes Risiko setzt am Risikofaktor Mensch an. Oft lassen sich unerfahrene Trader von den eigenen Emotionen überwältigen und das nicht nur wenn Verluste gemacht werden. Verluste zu machen ist zwar schmerzhaft, macht einen in der Zukunft aber auch „klüger“ gefährlicher ist es, wenn man lange Zeit nur Gewinne einfährt. Dadurch wird man unvorsichtiger und risikobereiter. Das führt dazu, dass man schnell unkluge Trades eingeht und das gewonnene Geld in kürzester Zeit wieder verliert. Deshalb immer durchatmen und einen kühlen Kopf bewahren.

 

Fazit: Wie gefährlich ist das Traden den nun?

Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das Traden gefährlich ist. Vor allem da man hier oft mit Hebeln arbeitet, um schnell große Gewinne zu erzielen. Deshalb empfehlen wir sich vor dem Einstieg ins Traden erst einmal mit einem „Paper-Trading“ Konto zu üben und sich immer der Risiken bewusst zu sein.

 

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer