Arbeitslosenquote

Börsenlexikon

Was kann die Höhe der Arbeitslosenquote in einer Volkswirtschaft beeinflussen?

Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil der Arbeitslosen im Verhältnis zur Gesamtzahl der zivilen erwerbsfähigen Bevölkerung an, wobei unter den Arbeitslosen diejenigen verstanden werden, die bei der Bundesagentur für Arbeit nach dem SGB III bzw. einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach dem SGB II arbeitslos gemeldet sind. In die Statistik der versteckten Arbeitslosigkeit werden Menschen gerechnet, die erwerbsfähig, keine Anstellung haben, aber dennoch nicht in die Arbeitslosenquote eingehen. Dazu zählen Menschen, die durch private Vermittlungsagenturen betreut werden, die Arbeiten mit Mehraufwandsentschädigung erfüllen, die älter als 58 Jahre sind und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen (Vorstufe zur Rente) oder die Leistungen zur beruflichen Rehabilitation beziehen. Von der verdeckten Arbeitslosigkeit spricht man, wenn Menschen aus sozialen und verwaltungsrechtlichen Gründen beschäftigt werden, ohne dass ihre Arbeitskraft wirklich benötigt wird. Auch diese Form der Beschäftigung mindert die Arbeitslosenquote und beschönigt die Statistik. Zu Zeiten der DDR (Deutsche Demokratische Republik) oft verwendet, spricht man heute nur noch im Bereich des Staatssektors von verdeckter Arbeitslosigkeit, wenn gewisse Personen aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht gekündigt werden dürfen. Bei der saisonbereinigten Arbeitslosenquote handelt es sich um die Anzahl der Arbeitslosen, bei der jahreszeitlich bedingte Schwankungen am Arbeitsmarkt, zum Beispiel im Bau- und Gastronomiegewerbe, heraus gefiltert wurden. Wer in Deutschland länger als ein Jahr als arbeitslos gemeldet ist, der gilt als langzeitarbeitslos und wird auch weiterhin in die Arbeitslosenquote gerechnet. Die Höhe der Arbeitslosenquote hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Zu Ihnen zählen unter anderem das Arbeitskräfteangebot (demografische Entwicklung, Einwanderungszahlen), die regionalen Bedingungen, die Hilfestellungen des Staates, die Konsumnachfrage, die Auslandsnachfrage, die Lohnhöhe, die Höhe der getätigten Investitionen oder der technische Fortschritt. Die Arbeitslosenquote gilt als eines der Erfolgsmaße einer Volkswirtschaft und gibt Aufschluss über die allgemeine Arbeitsmarktsituation. Sie ist für den internationalen Vergleich jedoch nicht geeignet, da je nach Land unterschiedliche Kriterien für Arbeitslosigkeit gelten.
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