Discountzertifikat

Börsenlexikon

Was ist ein Discountzertifikat?

Mit dem Discountzertifikat kann von leicht steigenden, seitwärts bewegten oder sogar leicht fallenden Märkten profitiert werden. Dem Käufer dieser Produkte räumt der Emittent einen Discount oder Preisnachlass auf den zu Grunde liegenden Basiswert ein. Darum werden mögliche Gewinne allerdings auch begrenzt. Diese Gewinngrenze wird auch als Cap Preis bezeichnet. Steigt der Basiswert über den Cap hinaus, profitiert der Anleger also nicht weiter davon. Die Käufer dieser Zertifikate sind damit dem Risiko eines verpassten Gewinns ausgesetzt. Auch sollte beachtet werden, dass bei Insolvenz des Emittenten ein Totalverlust droht.

Was ist ein Beispiel für ein Discountzertifikat?

Eine Aktie notiert bei 105 €. Der Investor will ein Discountzertifikat kaufen, welches einen Discount von 5 € anbietet und damit 100 € kostet. Der Cap ist bei 110 € festgelegt. Steigt der Kurs der Aktie bis zum Laufzeitende vom Zertifikat auf 130 € und damit über den Cap, erhält der Anleger 110 € und erzielt damit einen Gewinn von 10 %. Ein Größerer ist auf Grund des Caps nicht möglich. Bleibt der Wert der Aktie bei 105 €, erreicht der Anleger immer noch einen Gewinn von 5 %, schließlich wurde das Zertifikat vergünstigt erworben. Auch wenn das Wertpapier nur leicht fällt, beispielsweise auf 102 €, erzielt der Investor sogar noch einen Gewinn. Wenn die Aktie sehr stark fällt, z.B. auf 90 € wird auch vom Käufer des Zertifikates ein Verlust erlitten. Dieser ist aber geringer, als er beim Direktinvestment wäre. 

Für wen eignen sich Discountzertifikate?

Ein Discountzertifikat eignet sich für Investoren, die eher mit moderaten Kursgewinnen oder sogar mit Seitwärtsbewegungen oder leichten Verlusten in den Märkten rechnen. Dabei wird mit der Höhe des Cap im Vergleich zum aktuellen Kurs des Basisobjektes und Bezugspreis zwischen eher konservativen und eher offensiven Discountzertifikaten unterschieden.

Welche Arten von Discountzertifikaten gibt es?

Es gibt verschiedene Varianten von Discount Zertifikaten. Unterschieden wird zwischen Deep-Discountzertifikat und dem Rolling-Discountzertifikat. 

Bei einem Deep-Discountzertifikat gibt es einen großen Abstand zwischen dem Cap und dem aktuellen Kurs des Basiswerts. Der aktuelle Wert des Zertifikates ist dafür sehr nahe am Cap und der mögliche Gewinn deutlich geringer als bei Discountzertifikaten mit geringerem Discount.

Rolling-Discountzertifikate hingegen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine unbegrenzte Laufzeit haben. Die verfügbaren Basiswerte beschränken sich bei ihnen auf wenige Marktindizes wie DAX oder EuroStoxx 5 und nur selten kommen Aktien großer Unternehmen als Basiswerte vor. Bei Rolling-Discountzertifikate wird der Cap für das neue Discountzertifikat immer wieder an den aktuellen Preis des Basiswerts angepasst.

Was sind die Vorteile von Discountzertifikaten?

Ein Vorteil von Discountzertifikaten ist, dass durch einen Abschlag auf den Kurs des Basiswerts auch bei Kursrückgängen im Basiswert noch bis zu einem gewissen Grad Gewinne erzielt werden können. Des weiteren haben sie eine sogenannte Stillhalterposition. Das bedeutet, dass der Zeitablauf einen Ertrag bewirkt. Positiv ist außerdem, dass eine sinkende implizite Volatilität im Basiswert zu einer Wertsteigerung im Zertifikat führt. 

Was sind die Nachteile von Discountzertifikaten?

Discountzertifikate haben folgende Nachteile: Sie haben ein asymmetrisches Chance-Risiko-Profil und keine Partizipation an Kursen, die über den Cap hinaus steigen. Weiterhin besteht ein Emittentenrisiko. Die Auszahlung des Zertifikats hängt von der Liquidität des Emittenten ab. Kurse werden bei Discountzertifikaten normalerweise durch den Emittenten festgelegt und nicht durch Angebot und Nachfrage. Negativ ist zudem, dass eine steigende implizite Volatilität im Basiswert zu einem Verlust im Zertifikat.

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