Zinsswap

Börsenlexikon

Zinsrisiko absichern mit einem Swap

Zinsswap im Börsenhandel

Ein Zinsswap ist ein Finanzinstrument, das im Börsenhandel eingesetzt wird, um das Zinsrisiko von Unternehmen oder Investoren abzusichern oder zu spekulieren. Dabei handelt es sich um einen Vertrag zwischen zwei Parteien, in dem diese sich darauf einigen, Zinszahlungen für einen bestimmten Zeitraum und auf Basis eines festgelegten Zinssatzes auszutauschen.

Definition und Funktionsweise

Ein Zinsswap ist ein derivates Finanzinstrument, das aus einem Austausch von Zinszahlungen zwischen zwei Parteien besteht. Im Gegensatz zu anderen Zinsinstrumenten, wie beispielsweise Anleihen, bei denen die Zinszahlungen über den gesamten Zeitraum konstant sind, ermöglicht ein Zinsswap den Austausch von variablen Zinssätzen gegen feste Zinssätze.

Im Rahmen eines Zinsswaps einigen sich zwei Parteien darauf, für einen bestimmten Zeitraum und einen bestimmten Nominalbetrag Zinszahlungen auszutauschen. Dabei wird ein fester Zinssatz für die gesamte Laufzeit vereinbart, der für den Nominalbetrag des Swaps gilt. Die tatsächlichen Zinszahlungen, die sich aus den variablen Zinssätzen ergeben, werden dann verrechnet.

Die Funktionsweise anhand eines einfachen Beispiels:

Beispiel: Ein Unternehmen hat eine variable Zinszahlung auf einen Kredit in Höhe von 1 Mio. Euro vereinbart. Derzeit liegt der variable Zinssatz bei 3,5 %. Das Unternehmen ist besorgt, dass der Zinssatz in naher Zukunft steigen könnte und möchte sich dagegen absichern. Es schließt einen Zinsswap-Vertrag mit einer anderen Partei ab, bei dem es vereinbart, einen festen Zinssatz von 4,5 % für den Zeitraum von einem Jahr zu zahlen und dafür die variablen Zinszahlungen von 3,5 % von der anderen Partei zu erhalten.

In diesem Beispiel zahlt das Unternehmen einen höheren Zinssatz als den aktuellen variablen Zinssatz, um sich gegen ein mögliches Zinsrisiko abzusichern. Im Gegenzug erhält es jedoch eine feste Zinszahlung und kann somit seine Planungssicherheit verbessern.

Bedeutung im Börsenhandel

Zinsswaps werden im Börsenhandel sowohl zur Absicherung von Zinsrisiken als auch zur Spekulation eingesetzt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Finanzmarktes und werden von Banken, Unternehmen und institutionellen Investoren genutzt, um ihre Zinspositionen abzusichern oder zu optimieren.

Durch den Einsatz von Zinsswaps können Investoren ihre Risiken auf verschiedene Arten managen. Zum Beispiel können sie Zinsswaps nutzen, um Zinsrisiken bei der Emission von Anleihen zu minimieren. Auf der anderen Seite können sie auch Zinsswaps nutzen, um auf Zinsveränderungen zu spekulieren und dadurch Renditen zu erzielen.

Der Zinsswap ist ein Tauschgeschäft, bei dem zwei Vertragspartner den Austausch von Zinszahlungen auf einen fiktiven Nennbetrag in der Zukunft vereinbaren. Meist werden bei einem Zinsswap feste und variable Zinszahlungen getauscht. Zum Beispiel nimmt ein Unternehmen einen Kredit zu einem variablen Zinssatz auf. Gleichzeitig vereinbart es mit B einen Zinsswap, der eine feste Zinszahlung des Unternehmens an B verspricht und das Unternehmen im Gegenzug von B eine variable Verzinsung erhält. Der Nominalbetrag im Zinsswap ist dabei genauso hoch wie der des Kredites, so dass die variablen Zinszahlungen an die Bank A mit den Zahlungen aus dem Zinsswap beglichen werden können. Das Unternehmen erzielt genau dann einen Gewinn aus dem Zinsswap, wenn die variablen Zinszahlungen die festen übersteigen. Je nach Zinszahlung, die zu zahlen sind, lassen sich Payer- und Receiver-Swaps unterscheiden. Für den Vertragspartner, der den festen Zinssatz zu zahlen hat, wird der Swap als Payer-Swap bezeichnet. Er erhält die variablen Zinszahlungen. Beim Receiver-Swap verhält sich dieser Sachverhalt genau umgekehrt. Ein Zinsswap wird im Risikomanagement verwendet, da man das Risiko entweder begrenzen oder zusätzliches Risiko aufnehmen kann. Zinsswaps werden außerbörslich (over the counter) gehandelt und folgen den Definitionen der International Swaps and Derivatives Association.
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