FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach der "Notfallrettung" der schwer angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS zeichnet sich für europäische Banken und Versicherer am Montag erneut ein unruhiger Tag mit deutlichen Kursverlusten ab. Die Aktien der Credit Suisse selbst brachen in der Schweiz vorbörslich um über 60 Prozent ein auf 0,71 Franken.

Den Begriff "Notfallrettung" hatte der UBS-Verwaltungsratspräsident benutzt. Zudem erhöhten sechs große Notenbanken ihre Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, betonte, die Maßnahmen seien "entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität".

Die Anleger sorgen sich inzwischen vor allem um das Engagement von Banken und Versicherern in Anleihen der Credit Suisse. Bei nachrangigen Anleihen, sogenannten AT1-Bonds, kommt es zu einem Zahlungsausfall. Die Deutsche Bank erklärte inzwischen, dass man "nahezu null" in diesen Papieren investiert sei.

Der Index der europäischen Bankenbranche, der Stoxx Europe 600 Banks, war in der Vorwoche bereits um 11,5 Prozent eingebrochen im Zuge der Krise der US-Regionalbanken und der Verunsicherung hinsichtlich der Zukunft der Credit Suisse. Anfang des Monats hatte er in der Zinswende noch das höchste Niveau seit 2018 erklommen, bevor ihn die Krise der US-Regionalbanken und die Sorge um die Credit Suisse um insgesamt fast 18 Prozent zurückwarfen. Der Index der Versicherer war in der Vorwoche um mehr als 9 Prozent abgesackt./ag/stk

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Quelle: dpa-AFX