STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Deutschland

Die Zinsentscheide der Fed und EZB wurden in der vergangenen Woche positiv vom Markt aufgenommen. Zum Wochenausklang belastete ein starker US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung. Es keimten Befürchtungen auf, dass die Fed in nächster Zeit stärker als gedacht an der Zinsschraube drehen könnte. Zum Wochenauftakt pendelte der deutsche Leitindex daraufhin richtungssuchend zwischen 15.300 und 15.400 Punkten. Fed-Chef Jerome Powell beruhigte den Markt am späten Dienstagabend mit Bemerkungen, dass er ein „frühes Stadium eines Prozesses sinkender Inflationsraten“ sehe. In der Folge übernahmen ab Mittwoch die Bullen erneut das Sagen im DAX. Anschließend wurden wieder die 15.500 Punkte erreicht. Noch weiter hinauf ging es für den deutschen Leitindex am Donnerstag. Im Handelsverlauf wurde ein neues Jahreshoch bei 15.658 Punkten markiert. Unterstützend wirkten dabei neue Inflationsdaten, die aufgrund technischer Probleme um eine Woche verspätet veröffentlicht wurden. Im Januar betrug die Teuerungsrate 8,7% und liegt damit am unteren Ende der Erwartungen.

Deutsche Bank

An der Spitze der meistgehandelten Inlandsaktien findet sich diese Woche die Deutsche Bank wieder. 1.124 Preisfeststellungen brachten das Geldhaus an die Top-Position, gefolgt von Mercedes-Benz mit 715 Ausführungen. Die Deutsche Bank veröffentlichte im Rahmen ihrer Quartalszahlen vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2022. Demnach erwirtschaftete sie in 2022 einen Gewinn in Höhe von 5 Milliarden Euro. Damit übertrifft sie die Erwartungen der Analysten, diese gingen von 4,17 Milliarden Euro Gewinn aus. Aktionäre dürfen sich über eine Dividendenerhöhung um 0,10 Euro auf 0,30 Euro freuen. Deutsche Bank-Vorstand Christian Sewing freut sich über das Ergebnis und den erfolgreichen Abschluss einer dreijährigen Umstrukturierung. Des Weiteren fordert der Deutsche Bank-Chef eine europäische Kapitalmarktunion, um Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen über den Kapitalmarkt zu stärken. Die Deutsche Bank-Aktie verliert im Wochenvergleich 4% und steht bei 11,70 Euro. Analysten blicken positiv in die Zukunft und stufen das Geldhaus auf buy, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 14,60 Euro.

Mercedes-Benz

Auf Platz zwei bei den beliebtesten Inlandsaktien landete BASF mit fast 500 Preisfeststellungen. Der Chemiekonzern hat in dieser Woche mit vorläufigen Zahlen über sein abgelaufenes Geschäftsquartal berichtet. Im dritten Quartal büßte BASF aufgrund hoher Abschreibungen deutlich ein, der Gewinn nach Steuern ist von 1,25 Milliarden Euro auf voraussichtlich 909 Millionen Euro zurückgegangen. Ein Sparprogramm, das bis 2024 umgesetzt wird, soll die jährlichen Kosten außerhalb der Produktion um 500 Millionen Euro senken. Mehr als die Hälfte der Einsparungen sollen am Standort Ludwigshafen realisiert werden. Die Aktie hat sich in der vergangenen Woche überwiegend seitwärts entwickelt.

International

Zur Wochenmitte der vergangenen Handelswoche trieb die Fed-Leitzinserhöhung um 0,25% die US-Indizes an. Die Freude hielt aber nicht lange an. Schwache Zahlen der beiden Tech-Riesen Amazon und Alphabet trübten die Stimmung. Zudem befeuerte ein starker US-Arbeitsmarktbericht Sorgen vor größeren Zinsschritten der Fed als ursprünglich gedacht. Während der Dow Jones zum Wochenausklang bei 33.926 Punkten schloss, verabschiedete sich der US Tech 100 mit 12.573 Punkten ins Wochenende. Die Stimmung hellte auch zu Wochenbeginn nicht auf, die Vorwoche wirkte noch nach. Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell während einer Rede vor dem Economic Club of Washington beruhigten am Dienstag zunächst die Marktteilnehmer. Powell sieht den Beginn einer sinkenden Inflation. Dennoch kehrten am Mittwoch Zinssorgen zurück und ließen die US-Indizes ihre Vortagesgewinne wieder teilweise abgeben. Das Auf und Ab setzte sich am Donnerstag mit Gewinnen fort. Der Dow Jones stand am Donnerstagnachmittag mit 0,7% bei 34.198 Punkten im Plus. Noch etwas stärker zeigt sich der US Tech 100 mit einem Zuwachs von 1% bei 12.029 Punkten.

Tesla

Der US-amerikanische E-Autobauer Tesla behält mit 684 Preisausführungen seine Spitzenposition im Handel von Auslandsaktien. Dahinter platziert sich mit Amazon ein weiteres Schwergewicht aus den USA. 604 Preisfeststellungen brachten den zweiten Platz. Tesla kündigte erst kürzlich Preissenkungen für verschiedenen Modelle in Europa, Asien und Nordamerika an. Nun folgt bereits die erste Preiserhöhung. Nachdem die US-Regierung steuerliche Anreize beim Kauf von SUVs ausweitete, erhöhte Tesla die Preise für sein Model Y in den USA um bis zu 1.500 US-Dollar. Zuletzt war Tesla auch durch die viel diskutierte Twitter Übernahme von Elon Musk belastet. Nun konnte Tesla-Chef Elon Musk seinen Erfolg vor Gericht verbuchen. Eine Sammelklage gegen Musk wurde vom Gericht in San Francisco abgewiesen. Anlass waren zwei Tweets des Tesla-Chefs aus dem Jahr 2018, in denen er ankündigte, Tesla von der Börse nehmen zu wollen und dafür bereits eine feste Finanzierung bestünde. Es zeigte sich aber, dass dies nicht der Fall war. Daraufhin kam es zu größeren Schwankungen im Aktienkurs und es wurde Klage wegen Betrugs eingereicht, die nun abgewiesen wurde. Die Tesla-Aktie setzt ihre Ende 2022 begonnene Rally fort und steht nach vier Wochen bei 211 US-Dollar bereits ca. 80% im Plus.

Amazon

Der US-Riese Amazon enttäuschte mit seinen jüngst vorgelegten Quartalszahlen die Anleger. Im vergangenen Quartal wurde ein Gewinn je Aktie von 0,03 US-Dollar erzielt, Experten erwarteten einen Wert von 0,17 US-Dollar. Im Vorjahresquartal lag dieser noch bei 1,39 US-Dollar. Der Umsatz stieg dagegen um 8,5% auf 149,2 Milliarden US-Dollar, nach 137,41 Milliarden in Q4 2021. Die Amazon-Aktie verliert in der Folge 1,5% in einer Woche und steht am Donnerstag bei 100 US-Dollar. Die Meinungen der Analysten zu Amazon sind dennoch positiv. Sie sehen ein durchschnittliches Kursziel von 135,57 US-Dollar und stufen Amazon auf buy.

Spezialeinblick

Der Kenfo-Staatsfonds - Das müssen Sie wissen

Kennen Sie den Kenfo schon? Sonderlich bekannt ist er nicht. Der Kenfo (Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung) ist der erste deutsche Staatsfonds, ursprünglich ein Produkt des Abschieds aus der Kernenergie. Im Gespräch erläutern Richard Dittrich und Christian W. Röhl was der Kenfo ist, seine Grundsätze, Bestandteile, die Zielallokation und auch den Grenznutzen.

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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Quelle: dpa-AFX