SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Der CDU-Umweltpolitiker Thomas Heilmann sieht die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Ägypten als "verpasste Chance". "Kleine Fortschritte sind natürlich besser als keine", sagte Heilmann am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Einigung der Weltgemeinschaft auf einen gemeinsamen Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden. "Aber die Strategie der Bundesregierung, ein Bündnis mit den am stärksten betroffenen Staaten (...) zu schließen, hat nicht wirklich funktioniert." Zwar gebe es nun den Ausgleichsfonds, aber die Gegenleistungen fehlten. "Echte Minderungen, Ausstieg aus allen fossilen Energien und Beteiligung aller heute reichen und stark verschmutzenden Länder wie China an den Kosten wurden nicht vereinbart. Insgesamt eine verpasste Chance - auch der deutschen Diplomatie."

Bei dem zweiwöchigen Klimagipfel in Scharm el Scheich hatten sich die rund 200 Staaten am frühen Sonntagmorgen auf einen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern geeinigt. Er soll unabwendbare Folgen der Erderhitzung abfedern - etwa immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme.

Bei der dringend notwendigen Senkung klimaschädlicher Treibhausgase dagegen ging es nicht voran. Bekräftigt wurde die frühere Entscheidung, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Ein Abschied von Öl und Gas wird in der Abschlusserklärung nicht erwähnt. Umweltorganisationen, die EU-Kommission und die Bundesregierung hatten sich darüber enttäuscht geäußert./red/DP/he

Quelle: dpa-AFX