FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach deutlichen Verlusten an der Wall Street droht auch dem Dax am Freitag ein sehr schwacher Start. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex gut zweieinhalb Stunden vor dem Handelsstart 1,2 Prozent tiefer auf 15 444 Zähler. Damit droht auch auf Wochensicht der Dreh ins Minus nach zwischenzeitlichem Jahreshoch bei 15 706 Punkten.

Die Inflations- und Zinssorgen kamen mit voller Wucht zurück, die der US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag mit seinen Aussagen vor dem Bankenausschuss des US-Senats geschürt hatte. Zudem steht am Nachmittag noch der US-Arbeitsmarktbericht für Februar an. Es wird mit einem weiteren deutlichen Stellenaufbau gerechnet und mit einer Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit mehr als 50 Jahren. Nichts also, was den strafferen geldpolitischen Kurs der Fed bremsen könnte.

Der Dow Jones Industrial hatte am Donnerstag alle Jahresgewinne ausradiert, und war auf das tiefste Niveau seit November abgesackt. Damit liegt er im laufenden Jahr nun 2,7 Prozent im Minus, während der Dax auch auf dem von IG erwarteten Niveau noch mit fast 11 Prozent vorne liegt.

Seitdem Powell überraschend wieder ein anziehendes Zinserhöhungstempo in Aussicht gestellt hatte, preise der Markt eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Schritt um einen halben Prozentpunkt schon im März ein, hieß es bei der Credit Suisse. Zudem führten der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können./ag/zb

Quelle: dpa-AFX