FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag im Kurs deutlich gefallen. Bis zum Mittag fiel der maßgebliche Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,96 Prozent auf 137,08 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 2,24 Prozent und damit etwas unterhalb ihres unlängst markierten elfjährigen Höchststandes.

Am Markt wurden die Kursverluste zum einen mit einer Gegenreaktion auf die kräftigen Gewinne am Vortag erklärt. Verantwortlich dafür war die britische Notenbank, die am längerfristigen Anleihemarkt eingriff. Hintergrund ist der starke Zinsanstieg am britischen Kapitalmarkt, den Experten auf die sehr lockere Finanzpolitik der neuen Regierung unter Premierministerin Liz Truss zurückführen.

Zum anderen wurden neue Preisdaten aus Deutschland für die Kursverluste verantwortlich gemacht. Zahlen aus den Bundesländern deuteten am Vormittag darauf hin, dass die bundesweite Inflationsrate im September zweistellig werden könnte. Käme es so, würden die Markterwartungen klar übertroffen. Das Statistische Bundesamt will seine Zahlen um 14 Uhr bekanntgeben.

In den USA stehen am Nachmittag Wachstumszahlen zum zweiten Quartal auf dem Programm, es handelt sich aber nur um Detaildaten. Nach bisherigen Zahlen ist die größte Volkswirtschaft der Welt im ersten Halbjahr geschrumpft. Viele Experten bezweifeln jedoch, dass es sich um eine typische Rezession handelt, insbesondere weil der Arbeitsmarkt kaum Schwächeanzeichen zeigt./bgf/jsl/nas

Quelle: dpa-AFX